28.04.2019 11:37 Uhr

Rekord-Leipziger: CL in der Tasche, FC Bayern im Kopf

RB Leipzig hat seine Saisonziele schon jetzt mehr als erfüllt
RB Leipzig hat seine Saisonziele schon jetzt mehr als erfüllt

Zum ersten Mal in seinen sieben Jahren bei RB Leipzig gab Ralf Rangnick den Rufen der Fans nach und ließ sich von der Kurve feiern, doch das bedauerte der Trainer schnell. Eingehüllt in eine Kutte und mit Fanmütze auf dem Kopf musste Rangnick mitansehen, wie ein paar Meter vor ihm ein Anhänger von der Tribüne aus in den Innenraum stürzte und sich dabei verletzte.

Die Freude der Leipziger über den vorzeitigen Einzug in die Champions League durch den 2:1 (1:0)-Arbeitssieg gegen den SC Freiburg wurde von dem Vorfall getrübt - vor allem bei Rangnick. Denn der Fan hatte ihm zuvor Weste und Käppi zugeworfen und sich danach für ein Selfie mit Rangnick am Zaun runtergehangelt.

"Das war im Nachhinein fast tragisch", sagte der Coach und Sportdirektor von RB: "Beim Aufkommen hat er sich, wie es aussieht, den Knöchel gebrochen."

Im "ZDF-Sportstudio" grüßte Rangnick den Fan, der am Sonntag operiert werden sollte: "An dieser Stelle an den Maik herzliche Grüße und gute Besserung." Der Fan hatte beim Abtransport auf der Trage noch zum Trainer gesagt: "Ralf, dich trifft keine Schuld!"

"Viel mehr geht nicht"

Bei Rangnick wollte dennoch nicht mehr so recht Feierlaune aufkommen. Auf die vorzeitige Qualifikation für die Königsklasse vier Tage nach dem Erreichen des DFB-Pokalfinals gegen Bayern München war der RB-Trainer dennoch mächtig stolz.

Für Nachfolger Julian Nagelsmann hängt die Messlatte immer höher. "Viel mehr geht nicht", sagte Rangnick: "Die Jungs können stolz sein auf das, was sie gerade in den letzten Monaten gerissen haben."

Leipzig will die Bayern ärgern

Der mühsame Sieg gegen Freiburg war das 13. Ligaspiel in Serie ohne Niederlage - Vereinsrekord eingestellt. Noch wichtiger waren für die Spieler aber die Champions-League-Duelle in der kommenden Saison. "Das bedeutet viel für den Verein und die Fans", sagte Siegtorschütze Emil Forsberg (78./Handelfmeter), der sich allerdings namhaftere Gruppengegner als bei der Königsklassen-Premiere vor zwei Jahren wünschte: "Man will immer gegen die besten Mannschaften der Welt spielen."

Vorher wollen die Leipziger aber noch die Bayern ärgern. Am vorletzten Spieltag könnte RB das Meisterschaftsrennen zwischen München und Borussia Dortmund mit einem Heimsieg gegen Bayern vielleicht nochmal spannend machen. "Die kommen hierher und sind glaube ich ein bisschen nervös", sagte Forsberg.

Rangnick will "auf Touren bleiben"

Und am 25. Mai will Leipzig den Rekordmeister im Pokalfinale in Berlin in die Knie zwingen und den ersten Titel der noch jungen Klubgeschichte feiern. "Wir wollen Bayern zweimal schlagen", sagte Forsberg selbstbewusst: "Das ist unser Anspruch." Rangnick forderte daher von seinem Team: "Keinen Gang runterschalten, sondern auf Touren bleiben."

Für den Bayern-Doppelpack dürfen sich die Sachsen aber nicht solche Fehler leisten wie beim Freistoß-Gegentor von Vincenzo Grifo (66.), als Torhüter Peter Gulacsi noch die Mauer stellte, Schiedsrichter Robert Schöne den Ball aber schon freigegeben hatte. Doch RB-Stürmer Yussuf Poulsen meinte nicht zu Unrecht: "Wenn man auch an nicht so guten Tagen 2:1 gewinnt, dann ist man eine sehr gute Mannschaft."

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