28.04.2019 11:27 Uhr

Frankfurt geht die Luft aus: "Das war extrem enttäuschend"

Die Eintracht taumelt Richtung Ziel
Die Eintracht taumelt Richtung Ziel

Eintracht Frankfurt hat die Generalprobe für den Europacup-Kracher gegen den FC Chelsea verpatzt. Nach 45 Pflichtspielen scheint den Profis zur Unzeit die Luft auszugehen.

Die entkräfteten Europacup-Helden hatten es gerade so zu den Fans geschafft und gingen auf dem Zahnfleisch in die Kabine - da machte Kevin Trapp seinen Kollegen noch einmal ordentlich Dampf. "Man kann sich Müdigkeit auch einreden", polterte der angefressene Nationaltorwart von Eintracht Frankfurt nach dem 0:0 gegen Hertha BSC: "Wir können in den nächsten Wochen Geschichte schreiben oder uns alles nehmen lassen - auf Letzteres habe ich keine Lust."

Die verpatzte Generalprobe für das Halbfinal-Hinspiel in der Europa League am Donnerstag gegen den FC Chelsea und der Rückschlag im Kampf um einen Champions-League-Platz hatten Trapp gründlich die Laune verdorben. "Es bestand die riesige Chance, dass wir uns oben festsetzen. Dafür haben wir so lange gearbeitet", sagte der 28-Jährige: "Und dann spielen wir so lethargisch und träge zu Hause gegen eine Mannschaft, die nichts mehr zu verlieren oder zu gewinnen hat. Das ist traurig."

Trapp appelliert an Luka Jovic und Co.

Obwohl die Spieler des Pokalsiegers bereits 45 Pflichtspiele in den Knochen haben und der Verschleiß gegen die Berliner unverkennbar war, kannte Trapp keine Gnade mit Luka Jovic und Co. Der Keeper wollte partout nicht akzeptieren, dass dem Fußball-Bundesligisten in der entscheidenden Phase der Saison die Luft auszugehen scheint.

"Das war extrem enttäuschend. Wir müssen nun alles tun für den Erfolg. Wir müssen alles andere ausblenden", appellierte Trapp an seine Mitspieler, die gemeinsam mit ihm nur zwei Punkte aus den vergangenen drei Begegnungen geholt haben: "Wir müssen das Maximum rausholen."

Bobic lässt Müdigkeit nicht gelten

Am Samstag war das torlose Remis vor 51.500 Zuschauern in der ausverkauften Arena das Maximum. Trapp musste in der Nachspielzeit sogar den Punkt retten - obwohl die tief in der Krise steckende Hertha, die unter ihrem scheidenden Trainer Pál Dárdai lediglich zwei Punkte aus den zurückliegenden sieben Partien holte, ab der 80. Minute in Unterzahl spielte. Lukas Klünter hatte wegen wiederholten Foulspiels die Gelb-Rote Karte gesehen.

Wie Trapp wollte auch Sportvorstand Fredi Bobic ("Wir träumen von der Champions League - aber durch Reden ist noch niemand reingekommen") keine Entschuldigungen gelten lassen. Es schien so, als sollte die Debatte um die fehlende Kraft vor dem Duell mit dem sechsmaligen englischen Meister aus London im Keim erstickt werden. "Die Diskussion um Müdigkeit fangen wir gar nicht erst an", äußerte Bobic: "Es sind heiße Wochen für uns. Aber es ist genug Zeit zwischen den Spielen."

"Das sind Big Points, die wir verschenken"

Die Furcht, dass der Eintracht die Felle davonschwimmen könnten, hat allerdings auch Trainer Adi Hütter erfasst. "In dieser Phase, in der wir von etwas träumen, ist ein Punkt aus zwei Heimspielen zu wenig. Das sind Big Points, die wir verschenken", sagte der Österreicher, der gegen Chelsea auf eine Steigerung hofft. 

"Am Donnerstag müssen wir ein anderes Gesicht zeigen. Mit der Leistung von heute sieht es nicht gut aus. Aber bisher haben wir in der Europa League nie enttäuscht. Die gesamte Saison macht mich zuversichtlich", so Hütter.

 

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