31.01.2019 09:27 Uhr

Köln-Check: Reicht die Offensivpower zum Aufstieg?

Der 1. FC Köln peilt die direkte Rückkehr in die Bundesliga an
Der 1. FC Köln peilt die direkte Rückkehr in die Bundesliga an

Die Zielsetzung beim 1. FC Köln für die letzten 15 Saisonspiele in der 2. Fußball-Bundesliga ist klar: Der direkte Wiederaufstieg soll es sein! Sport-Geschäftsführer Armin Veh ließ zuletzt keine großen Zweifel zu und betonte: "Ich glaube fest daran, dass wir es schaffen." 

Doch wie stehen die Chancen beim Tabellenzweiten wirklich, schnell wieder raus aus der Zweitklassigkeit zu kommen? In welche Richtung zeigt die Formkurve bei den Domstädtern und welches Personal soll die Rückkehr ins Fußball-Oberhaus realisieren? Der FC im Check:

  • 1. FC Köln im Rückrunden-Check: Testspiele/Form

Neun Tage lang weilte die Mannschaft von Cheftrainer Markus Anfang auf des Deutschen liebster Insel: Mallorca. In Palma bereitete sich das Team bei milden Temperaturen auf die anstrengenden Rückrunden-Wochen vor. Das Testspiel vor Ort gegen den ansässigen RCD Mallorca ging knapp mit 0:1 verloren. 

Ansonsten stimmten die Resultate der Vorbereitungsspiele aus Kölner Sicht. Kurz vor dem Mallorca-Trip wurde der niederländische Erstligist FC Groningen mit 3:1 geschlagen. Vor einer Woche gelang dann mit einem 2:1-Sieg gegen den Ligakonkurrenten VfL Bochum eine ordentliche Generalprobe für das Gastspiel beim 1. FC Union Berlin, wo es am Donnerstag ab 20:30 Uhr in den 19. Spieltag geht. 

Besonders positiv wurde dabei registriert, dass die beiden Winter-Verpflichtungen Johannes Geis und Florian Kainz in der Startelf standen und einen starken Eindruck hinterließen. Auch Coach Markus Anfang meinte: "Geisi hat es gut gespielt. Für ihn war es wichtig, mal 90 Minuten zu spielen."

Jhon Córdoba traf gegen die Bochumer doppelt und untermauerte so seine Ambitionen, trotz enormer Konkurrenz in der Sturmreihe auf weitere Einsatzzeiten zu kommen. 

  • 1. FC Köln im Rückrunden-Check: Personal

Das Verletzungspech ist den Rheinländern auch im neuen Kalenderjahr treu geblieben, sehr zum Unmut des Trainerteams. Rund ein halbes Dutzend Lizenzspieler fehlte in der heißen Phase der Vorbereitung. Beim Gastspiel in der Hauptstadt werden am Donnerstagabend auf jeden Fall Marco Höger, Louis Schaub, Matthias Lehmann und Vincent Koziello nicht mit von der Partie sein.  

Coach Markus Anfang berichtete außerdem, dass Dominick Drexler zuletzt gesundheitlich arg angeschlagen war. Sein Fehlen würde den FC besonders schmerzen, stand der 28-Jährige bislang doch in jedem der 18 Ligaspiele in der Startformation und erzielte dabei vier Saisontore.

Auf dem Transfermarkt zeigte sich der dreimalige Deutsche Meister in diesem Winter einigermaßen zurückhaltend. Mit Johannes Geis und Florian Kainz wurde der Kader mit zwei Akteuren verstärkt, die gemeinsam über 173 Bundesliga-Einsätze Erfahrung verfügen. Beide sind Kandidaten für die Startformation.

Des weiteren gelang mit der spektakulären Rückholaktion von Anthony Modeste ein echter Coup für die Offensive. Der 30-Jährige ist derzeit noch nicht wieder für den Tabellenzweiten spielberechtigt, da noch ein Verfahren zwischen dem Stürmer und seinem Ex-Klub Tianjin Tianhai (ehemals Tianjin Quanjian) läuft. Die Kölner sind um Klärung bemüht und wollen möglichst schnell auf den Ex-Bundesliga-Torschützenkönig zurückgreifen. 

An anderer Stürmer wird den FC höchstwahrscheinlich noch verlassen. Serhou Guirassy kam in der Hinrunde über die Rolle des Jokers nicht hinaus und hat vom Klub die Erlaubnis bekommen, mit anderen Vereinen über einen Wechsel zu verhandeln. Angeblich befindet er sich der 22-Jährige bereits zum Medizincheck bei SC Amiens in seiner französischen Heimat. 

  • 1. FC Köln im Rückrunden-Check: Das bereitet Sorgen

Das große Angebot in der Kölner Offensive birgt weiterhin reichlich Konfliktpotenzial. Neben Super-Knipser Simon Terodde, der im Saisonverlauf schon herausragende 22 Saisontore erzielt hat, drängt auch Jhon Córdoba auf seinen Platz in der Startelf. Ist Anthony Modeste erst einmal spielberechtigt, wird der Konkurrenzkampf weiter verschärft. Markus Anfang wird hier als Moderator besonders gefragt sein. Zur Zeit deutet allerdings nichts darauf hin, dass der Trainer sein bewährtes 3-5-2-System mit zwei echten Stürmern verändert.

Sorgen bereiten dürfte den FC-Fans außerdem, dass die Kölner trotz ihres klaren Favoritenstatus in der zweiten Liga bislang nicht gerade unfallfrei durch das Fußball-Unterhaus gekommen sind. Immer wieder mussten Rückschläge hingenommen werden, vor allem vor heimischen Publikum. So wurden nur fünf der zehn Heimspiele bislang gewonnen - das muss besser werden. 

  • 1. FC Köln im Rückrunden-Check: Das macht Hoffnung

Die zuletzt gezeigte Form stimmt die Kölner Mannschaftsverantwortlichen zuversichtlich, dass am Ende dieser Spielzeit mindestens der zweite Tabellenplatz herausspringt. Die Offensive der Kölner arbeitete zuletzt wie ein Uhrwerk. Mit Ausnahme des Topspiels beim HSV haben die Domstädter in jedem Spiel mindestens einmal getroffen. In der Hälfte der Zweitliga-Begegnungen schoss Köln sogar mindestens drei Tore.

Die Atmosphäre am Rhein scheint weiterhin zu passen. Vor allem Geschäftsführer Veh war darum bemüht, die entspannte Stimmung am Geißbockheim aufrecht zu erhalten. Auch Finanzboss Alexander Wehrle betonte: "Wir wollen keine Querelen im Verein haben, sondern sauber und sachlich arbeiten." Bislang klappt das - sowohl mannschaftsintern, als auch auf den Rängen. 

  • 1. FC Köln im Rückrunden-Check: Prognose

Viel hängt vom Berlin-Spiel am Donnerstagabend ab. Im Falle eines Auswärtssieges würde Köln den Vorsprung auf Platz 4 auf acht Punkte ausbauen. Verlieren die Kölner, dürfte die Nervosität in der Rhein-Metropole schnell wieder steigen. 

Sicher ist, dass sich die Domstädter gegen immer stärker werdende Konkurrenten wie den FC St. Pauli, Holstein Kiel und eben Union Berlin keine längere Schwächephase erlauben dürfen. Bis zum auserkorenem Saisonziel, ist es noch ein weiter Weg. Es herrscht leichtes Überraschungspotenzial im Kampf um den Aufstieg.

Mats-Yannick Roth

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