25.09.2018 11:55 Uhr

Hannovers Shootingstar Anton: Kein Makaay und kein Karate

Waldemar Anton ist bei Hannover 96 auf der Überholspur
Waldemar Anton ist bei Hannover 96 auf der Überholspur

Roy Makaay spornte den kleinen "Wowa" jeden Tag an. So ein gefährlicher Torjäger wie der frühere Bayern-Star wollte Waldemar Anton auch werden. Ein Poster über seinem Bett motivierte ihn jeden Tag für sein großes Ziel.

Anton erinnert sich noch gut an seine Kindheit. An die Zeit als Straßenfußballer, als am südwestlichen Stadtrand von Hannover alles begann. "Wir haben über einem Dönerladen gewohnt. Die Fahrradständer davor haben wir zu Toren umfunktioniert und drei gegen drei gespielt. Am Ende hat der Gewinner einen Döner bekommen", erzählte Anton kürzlich der "Sport Bild". Es sei "eine schöne Zeit" gewesen.

Trotz seiner Vorliebe für den Niederländer Makaay - Stürmer wurde Anton nicht. Der U21-Nationalspieler legt bei Hannover 96 dennoch eine steile Karriere hin. Den Ritterschlag erhielt der heutige Innenverteidiger unmittelbar vor der Saison, als 96-Trainer André Breitenreiter ihn zu seinem neuen Kapitän machte, dem mit 22 Jahren jüngsten in der gesamten Bundesliga.

Russland-Coach wirbt um Anton

Anton ist inzwischen nicht nur in der Bundesliga eine feste Größe, auch international hat er Begehrlichkeiten geweckt. Zuletzt bestätigte Anton ein Gespräch mit dem russischen Nationaltrainer Stanislav Cherchesov, der russische Verband will den Verteidiger abwerben. "Es hat nur ein lockeres Kennenlernen gegeben", sagte Anton.

Entschieden, für welches Land er zukünftig spielen will, hat sich der 96-Kapitän offenbar noch nicht. "Auch wenn es mich natürlich ehrt, dass über dieses Thema gesprochen wird, bin ich selbst immer sehr gut damit gefahren, mir über etwas, das vielleicht in der Zukunft passieren kann, keinen Kopf zu machen und mich lieber auf meine tägliche Arbeit zu konzentrieren", sagte Anton.

Anton "wollte Karate-Kämpfer werden"

Hintergrund der russischen Avancen: Hannovers Kapitän hat noch kein A-Länderspiel absolviert und könnte daher noch das Nationalmannschaftstrikot wechseln. Der Sohn von Spätaussiedlern kommt gebürtig aus Olmaliq (Usbekistan) und zog mit seinen Eltern im Alter von zwei Jahren nach Deutschland.

"Als wir nach Deutschland gekommen sind, wollte ich eigentlich erst Karate-Kämpfer werden", sagt Anton, noch heute ein Fan der Filme mit Jean-Claude Van Damme: "Dort ging es mir aber zu viel um Krafttraining." Und so brachte ihn sein Vater zum Fußball - ein Volltreffer, wie sich später herausstellen sollte.

Antons Vertrag in Hannover läuft noch bis 2021. "Ich kann nur sagen, dass es momentan nichts Besseres für mich gibt als 96", sagte Anton. Gut möglich allerdings, dass die Niedersachsen nicht die letzte Station auf der Karriereleiter des Waldemar Anton sein wird.

Online-Wettanbieter: bet365 | Interwetten | sportingbet | Tipico Sportwetten