24.08.2018 13:00 Uhr

Saisonziel Europa: Vorhang auf für die neue Werder-Show?

Aufbruchstimmung beim SV Werder
Aufbruchstimmung beim SV Werder

Jan Delay ist heiß. Heiß auf die Premiere seiner neuen Stadionballade am Samstag im Weserstadion. Heiß auf den Bundesliga-Start. Und vor allem heiß auf seinen Klub: Werder Bremen. "Ein Europa-League-Platz wäre toll", sagte der Popstar und glühende Fan.

Mit seiner Euphorie steht Delay sinnbildlich für einen ganzen Klub, mehr noch: für eine ganze Stadt. Nach tristen Jahren in den Niederungen der Tabelle lechzt Bremen nach neuen Erfolgen. Der Samstag, wenn vor dem Heimspiel gegen Hannover 96 Delays Werder-Hymne "Grün weiße Liebe" den 42.100 Fans präsentiert wird, soll erst der Anfang des Spektakels sein.

"Wir wollen nach Europa. Das ist ambitioniert, aber nicht komplett unrealistisch", sagte Bremens Sportchef Frank Baumann unmittelbar vor dem Saisonauftakt. Auch Trainer Florian Kohfeldt ist von seinem neuen Kader überzeugt: "Wir wollen nach etwas streben und nicht nur etwas verwalten. Zuletzt haben wir meist eher weiche Ziele ausgegeben, vielleicht hat da dann der Anreiz gefehlt."

In einem Business des Tiefstapelns und Taktierens sind solch forsche Töne erfrischend. Klartext statt Geplänkel, Angriff statt Verteidigung lautet die neue alte Devise an der Weser. "Es darf nie Zufriedenheit aufkommen, nicht einmal nach vier Siegen in Folge", warnte Kohfeldt.

"Das Umfeld in Bremen sehnt sich nach Europa"

Die Stimmung ist prächtig bei den Grün-Weißen. Die Ansprache Kohfeldts, der in Bremen erst seit zehn Monaten die Richtung vorgibt, kommt an bei den Spielern, die Neuzugänge haben sich gut integriert. Den letzten Schub gab der souveräne 6:1-Sieg im DFB-Pokal beim Regionalligisten Wormatia Worms am vergangenen Wochenende.

"Das Umfeld in Bremen sehnt sich nach Europa. Aber damit unser Ziel Realität wird, müssen wir eine konstant gute Saison spielen", sagte Mittelfeldspieler Philipp Bargfrede, der zu den wenigen Profis des aktuellen Kaders gehört, die in grün-weiß schon international spielten.

Werders letztes europäisches Hurra liegt bereits acht Jahre zurück. Unter Otto Rehhagel und Thomas Schaaf hatten die Norddeutschen jahrzehntelang ein Abo auf Europa, zuletzt ging es aber nur noch ums nackte Überleben. "Wir haben fünf Jahre Abstiegskampf hinter uns", sagte Kohfeldt. Nun brauche es einen Anreiz, "den nächsten Schritt zu machen".

Namhafte Neuzugänge schüren die Hoffnung

Damit das klappt, haben die Bremer im Sommer ordentlich investiert. Sturm-Oldie Claudio Pizarro hat seinen Fußball-Ruhestand für Werder noch einmal verschoben, mit dem niederländischen Rekordeinkauf Davy Klaassen (14 Millionen Euro) und Martin Harnik wurden zwei echte Verstärkungen geholt.

Und auch wenn Angreifer Harnik die Saison-Premiere gegen seinen Ex-Klub wegen einer Muskelverletzung verpasst: Am Samstag zählt nur ein Dreier. "Wichtig ist erstmal, dass wir einen guten Start hinlegen, gerade wenn man das Ziel Europa ausgibt", sagte Bargfrede.

Darauf hofft auch Jan Delay. Live singen wird er übrigens nicht. Das hebt er sich für "besondere Anlässe" auf, "beispielsweise, wenn es etwas zu feiern gibt", sagte der Musiker dem Portal "Nordbuzz".

Na dann. Vorhang auf, die neue Werder-Show beginnt.

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