26.07.2018 11:40 Uhr

Uerdingen setzt auf "Drittliga-Mentalität" seiner Stars

KFC-Coach Stefan Krämer hat jede Menge (Ex-)Stars zur Verfügung
KFC-Coach Stefan Krämer hat jede Menge (Ex-)Stars zur Verfügung

Erst das Chaos in den Playoffs, dann das Bangen um die Lizenz: Der KFC Uerdingen hofft nach seinem nervenaufreibenden Aufstieg auf eine Drittliga-Saison ohne Abstiegssorgen, gibt sich dank namhafter Verstärkung aber auch angriffslustig.

Seinen Kampfgeist, so viel ist sicher, hat Kevin Großkreutz auf seinem sportlichen Abstieg in die Drittklassigkeit nicht verloren. "In den drei Jahren möchte ich mit der Mannschaft auf jeden Fall einmal aufsteigen", sagt der Ex-Weltmeister vor dem Saisonstart mit seinem neuen Klub KFC Uerdingen - und unterstreicht damit den ambitionierten Eindruck, den der Aufsteiger mit den Verpflichtungen prominenter Spieler zuletzt hinterließ.

"Das Gesamtpaket des Vereins war überragend, deswegen bin ich hier", sagte der 30 Jahre alte Großkreutz dem "SID" zu den Gründen seines Wechsels von Darmstadt 98 an den Niederrhein. Keine Spur von Frust oder Unzufriedenheit über seinen Absturz von der Königsklasse des Fußballs in die Niederungen der 3. Liga. "Hauptsache", betont er, "ich habe Spaß am Fußballspielen. Das ist für mich das Wichtigste."

KFC-Kader gespickt mit Routiniers

Neben dem Ex-Nationalspieler, der Anfang Juli überraschend bis 2021 unterschrieben hatte, stieß auch der langjährige Bundesliga-Spieler Stefan Aigner in diesem Sommer zu den Krefeldern, die am Sonntag (14:00 Uhr) mit einem Heimspiel gegen die SpVgg Unterhaching in die Saison starten. Außerdem verstärken die ehemaligen Zweitliga-Profis Dennis Daube (kam von Union Berlin), Manuel Konrad (Dynamo Dresden), Ali Ibrahimaj (SV Sandhausen) und Maurice Litka (FC St. Pauli) den bereits zuvor ordentlich besetzten KFC-Kader.

Zu diesem gehörte seit vergangenem Winter mit Maximilian Beister bereits ein weiterer namhafter Profi. Der Ex-Düsseldorfer gewann mit dem KFC in der vergangenen Saison erst die Meisterschaft und machte anschließend in den von Ausschreitungen überschatteten Playoffs gegen den SV Waldhof Mannheim nach 13 Jahren die Rückkehr in die Drittklassigkeit perfekt.

Dem Bangen um die Lizenz, die wegen einer verspätet eingegangenen Liquiditätsreserve beim DFB zwischenzeitlich infrage gestellt worden war, folgte neun Tage nach dem Play-off-Rückspiel endlich die Gewissheit: Der KFC ist wieder da und greift in der umkämpften Liga an. Wegen Baumängeln steigen die Uerdinger Heimspiele jedoch nicht in der altehrwürdigen Grotenburg, sondern im Stadion des Zweitligisten MSV Duisburg.

Krämer hofft auf "Drittliga-Mentalität"

"Die 3. Liga ist eine sehr zweikampfbetonte und intensive Liga", sagt Beister. "Es kann nicht zu unserem Nachteil sein, hier viel Erfahrung mitzubringen." Für manch einen gehört der Pokalsieger von 1985 gar zu den ernsten Aufstiegskandidaten. KFC-Trainer Stefan Krämer wiegelt aber ab. "Der Name hinten auf dem Trikot sagt gar nichts aus. Auch die erfahrenen Spieler müssen diese Drittliga-Mentalität aufbauen und sich beweisen", betont der 51-Jährige.

Für den millionenschweren KFC-Boss Michail Ponomarew dürfte die 3. Liga jedenfalls kaum mehr als eine Zwischenstation auf dem Weg ins ganz große Geschäft sein. Die namhaften Verstärkungen, Großkreutz kostete wohl 350.000 Euro, sind auch als Kampfansage an die Konkurrenz zu verstehen - und als Verpflichtung für die Mannschaft um die Erfahrenen Aigner, Beister und Großkreutz.

Letzterer ist vor dem Start bemüht, seine eigene Person nicht zu sehr in den Mittelpunkt zu rücken. "Natürlich versuche ich, den jungen Spielern zu helfen und Tipps zu geben", sagt Großkreutz, "aber sonst bin ich einer von denen, ein ganz normaler Mensch."

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