03.07.2018 13:37 Uhr

Tuchel fehlen zum Auftakt bei PSG die Stars

Thomas Tuchel muss zu Beginn auf viele Stars verzichten
Thomas Tuchel muss zu Beginn auf viele Stars verzichten

Welttrainer statt Hubschrauberpilot? Für Thomas Tuchel beginnt mit dem Trainingsstart das aufregende Kapitel bei Paris Saint-Germain.

Frankreichs Sportbibel "L'Equipe" veröffentlichte am Dienstag ein Porträt über Thomas Tuchel. Darin wird erzählt, dass der neunjährige Thomas Hubschrauberpilot werden wollte und nicht etwa Fußballer und Fußballtrainer. Manch ein Franzose wird sich nun fragen, wie ausgerechnet dieser Deutsche ohne kindliche Fußballpassion und ohne ruhmreiche Profi-Vergangenheit Paris auf Europas Thron führen soll.

Am Mittwoch startet das Abenteuer mit dem ersten Training für Tuchel, um den - wie die Rotorblätter eines Hubschraubers - immer wieder die eine Frage kreist: Wie kommt der international noch titellose Übungsleiter mit Weltstars wie Neymar, Kylian Mbappe oder Edinson Cavani klar? Vielleicht ist es gut, dass die Granden zum Trainingsstart allesamt noch bei der WM weilen und Tuchel sich Schritt für Schritt an seinen neuen Arbeitsplatz gewöhnen kann.

Doch so weit entfernt von Paris war zumindest Brasiliens Fußball-Gott Neymar am Dienstag nicht. Die Meldung, dass Real Madrid den Ausnahmespieler für 320 Millionen Euro loseisen wolle, sorgte an der Seine für reichlich Aufregung. Erst als der TV-Sender aus Spanien zurückruderte und auch die Königlichen von Real dementierten, kehrte am Prinzenpark Ruhe ein.

Tuchel wird sich an die medialen Störfeuer rund um seine Superstars gewöhnen müssen, zumal ein weiterer Kultkicker im Anflug ist. Italiens Torhüter-Ikone Gianluigi Buffon soll ein Gehalt von acht Millionen Euro per annum bei PSG erhalten und muss vor allem die Schlagzeilen der italienischen Presse füttern.

Was passiert mit Draxler und Trapp?

Mit Buffons Kommen dürften die Tage von Nationaltorhüter Kevin Trapp gezählt sein. Schon in der vergangenen Saison hatte der WM-Teilnehmer seinen Stammplatz verloren. Weltmeister Julian Draxler indes setzt weiter auf die Karte Paris und will den Kampf um einen Platz im Starensemble unter Tuchel noch nicht aufgeben.

Damit Tuchel in dieser Woche überhaupt ein vernünftiges Training durchführen konnte, hat der frühere Coach des FSV Mainz 05 und Borussia Dortmund zehn Spieler vom Nachwuchszentrum angefordert. Ernst wird es für den gebürtigen Schwaben am 21. Juli, wenn es in Klagenfurt zum Test gegen den deutschen Rekordmeister Bayern München kommt.

Rückendeckung für die neue Herausforderung erhält Tuchel Ex-Paris-Trainer Antoine Kombouare. "Er kommt vorbereitet - auf die Ligue 1, auf Paris und auf Frankreich", sagte der frühere PSG-Coach über Tuchel und fügte an: "Er hat die Sprache gelernt und sich über die Liga informiert. Er kennt Spieler wie Thiago Silva, Neymar, Cavani oder Mbappé."

Kombouare, der 2011 für Carlo Ancelotti Platz machen musste, kennt den großen Druck bei PSG bestens. Tuchel müsse "immer Ergebnisse liefern", betonte der heutige Coach des Erstligisten EA Guingamp. Um die sportlichen Ansprüche erfüllen zu können, werde Tuchel sein Team "mit zwei, drei Hochkarätern verstärken", glaubt der 54-Jährige.

Anspruchsvoll geht es für den 44-Jährigen schon in der weiteren Vorbereitung zu. Am 24. Juli bricht der Paris-Tross zu einer Asienreise nach Singapur auf. Am 4. August spielt PSG im chinesischen Shenzhen gegen den AS Monaco um den französischen Supercup. Der Druck ist schon da. Von Tuchel wird der erste Titel erwartet.

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