22.05.2018 12:13 Uhr

Schiri-Streit beim DFB könnte vor Gericht landen

Im Mittelpunkt des Streits: Manuel Gräfe
Im Mittelpunkt des Streits: Manuel Gräfe

Der Schiedsrichter-Streit beim Deutschen Fußball-Bund könnte vor Gericht landen. Anwalt Carsten Thiel von Herff, der für den DFB im Zuge der Affäre über den Jahreswechsel ein Gutachten erstellt hatte, bestätigte am Dienstag, Klage gegen den Unparteiischen Manuel Gräfe einreichen zu wollen, wenn dieser "seine Behauptungen, die in Richtung Verleumdung gehen", nicht zurücknehme.

Gräfe wirft dem Gutachter in einem 108 Seiten langen, anwaltlichen Schreiben, über das das Nachrichtenmagazin "Der Spiegel" am Wochenende berichtete, eine Intrige vor. Thiel von Herff habe Fakten falsch wiedergegeben. Gräfes Anwalt führt dazu Aussagen der Bundesliga-Schiedsrichter Guido Winkmann und Robert Hartmann an. Hartmann sagt, er sei "wenig detailgetreu und in Teilen eindimensional wiedergegeben" worden.

Thiel von Herff, beim Verband Ombudsmann für Spielmanipulation und Schiedsrichterwesen, hatte dem DFB in seinem Gutachten empfohlen, Gräfe vorerst nicht mehr einzusetzen. Der DFB folgte dem nicht. Thiel von Herff sagte, die Empfehlung gegen weitere Einsätze sei ausgesprochen worden, um Gräfe aus der Drucksituation zu nehmen, und nicht, um den Referee auszubooten.

Der Berliner war in der Hinrunde Auslöser des Streits, als er die früheren Schiri-Bosse Hellmut Krug und Herbert Fandel öffentlich harsch kritisierte. Im Zuge der Affäre wurde die DFB-Ethikkommission eingeschaltet, Krug verlor am Ende seinen Posten als Leiter des Videobeweis-Projektes. 

Öffentlich zugänglich ist das Gutachten, das Thiel von Herff dem DFB am 15. Januar übergeben hatte, bislang nicht. Im Grundsatz war der Anwalt zu dem Ergebnis gekommen, dass es zwar kein Mobbing und keine Manipulation durch Krug und Fandel gegeben habe, dafür aber deutliche Defizite im Führungsstil.

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