19.05.2018 10:22 Uhr

Mega-Transfers: Salihamidzic kontert Rummenigge

Karl-Heinz Rummenigge und Hasan Salihamidzic sind sich in Sachen Mega-Transfers nicht einig
Karl-Heinz Rummenigge und Hasan Salihamidzic sind sich in Sachen Mega-Transfers nicht einig

Sportdirektor Hasan Salihamidzic vom deutschen Fußball-Rekordmeister Bayern München hat sich - anders als FCB-Vorstandsboss Karl-Heinz Rummenigge - gegen Transfers im dreistelligen Millionen-Bereich ausgesprochen.

"Ich bin dagegen, dass wir so verrückte Sachen machen, ich glaube nicht, dass wir in die Dimension vorstoßen müssen", sagte Salihamidzic im Interview mit der "Süddeutschen Zeitung".

Der deutsche Marktführer müsse sich von anderen internationalen Topklubs abheben, sagte der 41-Jährige: "Real soll ruhig Neymar kaufen, wir müssen anders sein. Wir müssen langfristiger planen als einige dieser Klubs, die sich auch mal kurzfristig von einer WM oder EM beeinflussen lassen und dann teuer einen Spieler einkaufen. Wir sollten vorher wissen, was wir tun. Wir müssen schneller sein."

Rummenigge: "Wir haben kein Limit"

Karl-Heinz Rummenigge hatte die Tür für derartige Mega-Transfers zuvor ein Stück weit offen gelassen und im Gespräch mit dem "Münchner Merkur" erklärt: "Wir beobachten alles, ich schließe nichts aus, auch keinen großen Transfer." Wenn sich auf dem Markt etwas "Hochinteressantes" ergebe, müsse sich der Klub unter Umständen damit befassen.

Weiterhin erklärte der Vorstandschef bei einer Veranstaltung in Berlin: "Wir haben kein Limit. Wenn wir einen Spieler unbedingt wollen und der kostet 80 oder 90 Millionen, werden wir irgendwann springen müssen. Ob wir dieses Jahr springen oder nächstes, weiß ich nicht. Aber wir werden irgendwann springen."

Salihamidzic: "Grundsätzliche Bayern-Linie nicht verlassen"

Obwohl die Konkurrenz in Europa stärker investiert, hält Salihamidzic die Bayern auch mit defensiverer Transferpolitik für konkurrenzfähig. "Warum nicht? Es könnte natürlich sein, dass ein Spieler uns für viel Geld verlässt und wir dann mit viel Geld in die Mannschaft reinvestieren müssen. Das wäre eine Ausnahme. Die grundsätzliche Bayern-Linie werden wir nicht verlassen", sagte er.

Ein weiterer Teil der "Bayern-Linie" betrifft zukünftige Trainer des Rekordmeisters. Diese dürfen, anders als in der Vergangenheit, ab sofort keinen eigenen Stab mehr mit nach München bringen. Ein neuer Übungsleiter müsse das Bayern-München-Set-up akzeptieren und nicht mit zehn eigenen Leuten hier einmarschieren, erklärte Salihamidzic: "Das ist die Lehre aus der Guardiola- und der Ancelotti-Zeit."

Vor allem mit Giovanni Mauri, dem Fitness-Trainer Ancelottis, machte Salihamidzic zuvor schlechte Erfahrungen. Dieser rauchte in der Kabine des Rekordmeisters und sorgte so für einen Disput: "Das geht ja auch nicht: ein Fitnesstrainer, der auf dem Balkon raucht oder gar auf dem Platz. Wir machen hier Sport, wir müssen was vorleben. Außerdem hat die Kabine gestunken."

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