03.05.2018 17:00 Uhr

S04-Boss: Bayern-Dominanz? "Müssen das so hinnehmen"

Clemens Tönnies ist zufrieden mit der aktuellen Spielzeit
Clemens Tönnies ist zufrieden mit der aktuellen Spielzeit

Clemens Tönnies, Aufsichtsratsvorsitzender des Fußball-Bundesligisten FC Schalke 04, hat sich zur aktuellen Entwicklung bei den Knappen geäußert. Auch zur Causa Meyer und zum BVB nahm der Schalke-Boss Stellung.

"Wir wollen die Champions League erreichen. Das ist mir wichtiger als vor Dortmund zu stehen. Wenn es dann noch dabei rauskommt, dass wir vor Dortmund stehen, ist es in Ordnung", relativierte Tönnies im "ARD"-Interview und ergänzte: "Ich glaube auch nicht an die große Schwäche des BVB. Ich bewerte die Stärke von Schalke 04. Wenn wir immer ein oder zwei Plätze vor dem BVB stehen, ist es mir recht. Aber es beeinflusst unsere Ausrichtung und Strategie nicht."

Insgesamt zeigte sich der 61-Jährige zufrieden mit der jüngsten Entwicklung seines königsblauen Herzensverein. "Wir sind gut drauf und erfolgreich. So langsam marschieren wir in eine Richtung, die uns oben in der Liga etabliert. Wir wollen jede Saison unter den ersten vier landen, ohne den Verantwortlichen einen Sack aufzubinden. Einfach nur, um das Ziel klar zu setzen. Wir gehören nach oben."

Tönnies lobt Tedesco als "Idealfall"

Eine Entwicklung, die der Schalke-Boss vor allem auf Trainer Domenico Tedesco zurückführt, der für Tönnies der "ideale Typ" für den Trainerposten der Blau-Weißen ist: "Es nutzt nichts, wenn Sie auf Schalke ein guter Trainer sind, der nicht kommuniziert. Tedesco verkörpert eigentlich alles: einen sehr guten Trainer, akribisches Arbeiten, Fleiß und dann auch noch die Gabe, mit den Menschen zu kommunizieren. Das ist der Idealfall und deshalb passt er so gut."

Die Kritik, dass Schalke in der laufenden Saison oft sehr destruktiv spiele, wies der Aufsichtsratsvorsitzende energisch zurück. "Uns jetzt vorzuwerfen, wir würden schlechten Fußball spielen, lass ich nicht gelten. Wir spielen erfolgreichen Fußball. Der Trainer stellt sich und die Mannschaft auf den Gegner ein und ich finde, dass das ein Teil des Erfolges ist", bekräftigte der starke Mann auf Schalke.

Die Meisterschaft fasst Tönnies dennoch nicht ins Auge. "Wenn die Bayern keine großen Fehler machen, wird man sie schwer erreichen. Festzementieren auf Jahrzehnte kann man das nicht. Aber so wie sie jetzt ausgerichtet sind, sind die nächsten Jahre gebongt für die Bayern", so der S04-Boss, der allerdings eine kleine Hintertür offen ließ: "Wir müssen das so hinnehmen, aber irgendwann werden die anfangen zu schwächeln, weil sie ein, zwei schlechte Jahre haben."

Schalke setzt weiter auf Jugend

Für Schalke müsse es in erster Linie darum gehen, weiter talentierte, junge Fußballer im Ruhrgebiet zu fördern und zu entwickeln: "Heute gibt es ein europäisches Umfeld, das mit Riesensummen um sich schmeißt, um die Spieler und auch die Trainer abzuziehen. Darunter leiden wir insgesamt. Unsere Aufgabe ist es, unsere Nachwuchsarbeit weiter zu forcieren und gute Spieler raus zu bringen."

Die Causa Max Meyer bewertete Tönnies in diesem Zuge nüchtern: "Ich denke, da ist alles gesagt. ich mag Max Meyer. Er hat auf mich immer einen vernünftigen Eindruck gemacht. Ich denke auch, wir haben alles getan dafür, dass er auf Schalke bleibt. Letztendlich hat er dem Trainer nach dem Spiel in Hamburg gesagt, dass er abgeschlossen hat mit Schalke 04. Das war dann auch der Grund zu sagen, dass es keinen Sinn macht. Ich finde, er ist ein guter Bundesligaspieler. Ob er sich zur Weltklasse entwickelt? Ich drücke ihm die Daumen."

Online-Wettanbieter: bet365 | Interwetten | sportingbet | Tipico Sportwetten