29.04.2018 10:30 Uhr

Hertha-Coach Dárdai: "Berliner Medien sind Träumer"

Pál Dárdai will das
Pál Dárdai will das "E-Wort" nicht hören

Das "E"-Wort steht auf dem Index: Hertha BSC hat mit einem schmeichelhaften Remis gegen den FC Augsburg seine kleine Chance auf den Europacup gewahrt. Doch der Trainer will davon nichts wissen.

Der aufregende Schlussspurt nach 80 Minuten Sommerkick seiner Mannschaft war auch an Pál Dárdai nicht spurlos vorbeigegangen. Der Trainer von Hertha BSC war kurz nach dem glücklichen 2:2 (0:2) im Heimspiel gegen den FC Augsburg noch ziemlich auf Betriebstemperatur, als er angesprochen auf die Europacup-Chancen zur Grundsatzrede ausholte.

"Ich glaube, die Berliner Medien sind Träumer, aber diese Träumereien müssen wir nicht auf die Mannschaft übertragen", sagte Dárdai mit fester Stimme: "Ich bin zu Hause auch ein Träumer, aber hier bin ich Realist." Der temperamentvolle Ungar erklärte auch, warum Europa trotz nur drei Punkten Rückstand auf Platz sieben für ihn überhaupt kein Thema ist: "Mit dem Druck kommen wir nicht richtig klar."

Der beste Beweis für Dárdais These war die schwache erste Halbzeit gegen Augsburg. Die könne man "in die Tonne hauen", wetterte Dárdai, der vor allem von seinen Führungsspielern enttäuscht war: "Das kann ich nicht akzeptieren und habe ich so auch angesprochen."

Dárdai stapelt weiter tief

Erst in den letzten Minuten wachten die Berliner auf und kamen durch Treffer der Stürmer Vedad Ibisevic (84., Foulelfmeter) und Davie Selke (87.) noch zum schmeichelhaften Punktgewinn. Mit den eingewechselten Ibisevic und Trainer-Sohn Palko Dárdai (19), der bei seinem Bundesligadebüt für viel Wirbel sorgte und mit seiner Schnelligkeit die Rote Karte des Augsburgers Marcel Heller (90.) provozierte, spielte Hertha vor 40.935 Zuschauern wie ausgewechselt.

Auf dem Papier ist für den Hauptstadtklub damit die erneute Qualifikation für die Europa League weiter möglich, doch Dárdai will davon nichts wissen. Sein Ziel sei weiter ein Top-Ten-Platz, und sollte man am Ende die Saison tatsächlich auf einem Europacup-Platz beenden, "dann ist es nicht unser Lohn, dann haben es die anderen verspielt", so Dárdai.

Mit Fragen nach Europa musste sich Dárdais Trainerkollege Manuel Baum nicht beschäftigen. Dabei hätte auch Augsburg mit einem Sieg in Berlin noch Außenseiter-Chancen gehabt. Doch den Gästen fehlte die nötige Cleverness, um in den letzten Minuten die 2:0-Führung durch Michael Gregoritsch (32.) und Sergio Córdova (61.) über die Zeit zu bringen. "Wir sind natürlich bitter enttäuscht, dass wir hier gefühlt verloren haben", sagte Baum.

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