27.04.2018 20:27 Uhr

Rote Teufel in Tränen! Lautern endgültig abgestiegen

Michael Frontzeck hat das Wunder mit Kaiserslautern nicht geschafft
Michael Frontzeck hat das Wunder mit Kaiserslautern nicht geschafft

Der Abstieg des 1. FC Kaiserslautern aus der 2. Fußball-Bundesliga ist perfekt. Ein 2:3 (1:0) bei Arminia Bielefeld nach 2:0-Führung am drittletzten Spieltag besiegelte am Freitagabend den tiefsten Sturz in der langen Vereinsgeschichte des viermaligen deutschen Meisters.

Bei vorerst acht Punkten Rückstand auf den Relegationsplatz ist der Tabellenletzte nicht mehr zu retten. Sebastian Andersson (37./54.) traf doppelt für die Pfälzer. Fabian Klos (63.) verkürzte per Handelfmeter, Verursacher Benjamin Kessel sah die Rote Karte. In Überzahl glich Andreas Voglsammer (70.) für Bielefeld aus, Klos (90.+3) schoss den FCK endgültig in Liga drei. Arminia wahrte seine kleine Chance auf Relegationsrang drei, liegt zwei Punkte hinter Holstein Kiel.

"Natürlich ist der Abstieg ein Tod auf Raten gewesen. Die Mannschaft hatte heute alles daran gesetzt drinzubleiben. Das Spiel war ein Sinnbild der kompletten Saison", sagte FCK-Boss Martin Bader auf "Sky". Trainer Michael Frontzeck ergänzte: "Wenn man die vergangenen drei Monate betrachtet, ist es ein Witz, dass die Mannschaft runtergeht."

Vor 21.404 Zuschauern auf der Alm stemmte sich der FCK gegen den drohenden Abstieg, blieb aber zunächst wie so oft in dieser Saison harmlos. Bielefelds Konstantin Kerschbaumer (30.) vergab die große Chance der Hausherren zur Führung, auf der Gegenseite machte es Andersson besser und ließ Lautern weiter hoffen.

Nach schöner Vorarbeit von Osayamen Osawe erhöhte der Schwede nach der Pause mit seinem zehnten Saisontor für die erstaunlich effizienten Lauterer. Nach Kessels irregulärer Rettungstat kurz vor der Torlinie und dem folgenden Anschlusstreffer kippte das Spiel.

Personell noch mit großen Fragezeichen

Wie es beim Traditionsverein aus der Pfalz weitergeht, ist unklar. Die Kassen sind laut Aufsichtsratschef Patrick Banf leer, der Etat wird von rund 40 Millionen Euro auf 13,5 Millionen Euro zusammengekürzt. Immerhin reduziert die Stadt nach langem Zögern die Miete des Vereins für das Fritz-Walter-Stadion von den vertraglich vereinbarten 3,2 Millionen Euro auf nur noch 425.000 Euro pro Jahr. Die Lizenz ist damit nicht in Gefahr.

Auch personell gibt es etliche Fragezeichen. Sicher ist nur, dass der am 1. Februar für den erkrankten Jeff Strasser geholte Cheftrainer Michael Frontzeck den Neuanfang in Liga drei gestalten soll.

Welche Spieler den Weg nach unten mitgehen werden, ist dagegen offen. Lediglich zehn Prozent des Kaders besitzen nach Angaben von Sportvorstand Martin Bader einen Vertrag für die 3. Liga. "Ich traue uns zu, eine charakterlich gute Mannschaft zusammenzustellen", sagte Bader dennoch. Denn eines ist sicher: Der FCK will so schnell wie möglich zurück in den Profi-Fußball.

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