01.04.2018 17:26 Uhr

Werder siegt nach peinlicher Hrádecký-Panne

Frankfurt-Keeper Lukás Hrádecký leistete sich einen dicken Bock gegen Werder Bremen
Frankfurt-Keeper Lukás Hrádecký leistete sich einen dicken Bock gegen Werder Bremen

Lukas Hradecky war untröstlich und suchte erst gar nicht nach Ausreden. "Ich habe den Ball unterschätzt, das war ein klarer Torwartfehler. So etwas darf mir nicht passieren, das tut mir leid für die Mannschaft", sagte der Keeper von Eintracht Frankfurt bei Sky, nachdem sein Patzer die unglückliche 1:2 (0:1)-Niederlage bei Werder Bremen besiegelt hatte.

"Das hatte nichts mit der Sonne zu tun", ergänzte der Hradecky, dem nach einer harmlosen Kopfball-Rückgabe von David Abraham (79.) der Ball durch die Handschuhe gerutscht war. Der (Galgen-)Humor war dem finnischen Nationaltorwart trotz seines Fehlers aber nicht vergangen. Auf die Frage nach seiner persönlichen Zukunft antwortete Hradecky: "Wenn ich so spiele wie heute, ist das scheißegal. Dann will mich sowieso keiner."

Durch die Pleite an der Weser, der vierten Auswärtsniederlage hintereinander, verpassten die Hessen den Sprung auf Champions-League-Platz vier. Die Platzherren feierten unterdessen ihren vierte Heimsieg in Folge, der gleichbedeutend mit dem Klassenerhalt sein dürfte.

Vor 42.100 Zuschauern im ausverkauften Weserstadion gelang Werder-Kapitän Zlatko Junuzovic in der 28. Minute der Führungstreffer. Der Österreicher war nach Vorarbeit des Dänen Thomas Delaney mit einem Flachschuss erfolgreich. Für den Frankfurter Ausgleich sorgte Luka Jovic (53.), ehe Abraham unter gütiger Mithilfe von Hradecky das folgenschwere Missgeschick passierte.

"Wenn ein Torwart einen Fehler macht, dann ist das gleich ein Tor. Er hat sich total verschätzt", sagte Frankfurts Sportvorstand Fredi Bobic nach der Partie und musste dabei trotz der Niederlage sogar lächeln.

Beide Keeper immer wieder im Blickpunkt

In einer sehenswerten Partie, in der beide Mannschaft deutlich erkennbar den Sieg wollten, waren die Hanseaten nicht das bessere, sondern das glücklichere Team. Von der ersten Minute an versteckten sich die Gäste nicht und spielten immer wieder mutig nach vorne.

Mehrfach standen beide Torhüter im Blickpunkt des Geschehens. Hrádecký verhinderte nach einem Kopfball von Ishak Belfodil (17.) zunächst eine frühere Führung der Norddeutschen. In der 37. Minute klärte Jiri Pavlenka auf der anderen Seite spektakulär gegen Marco Russ.

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Dem ansehnlichen Spielfluss tat es auch keinen Abbruch, dass auf beiden Seiten bereits in der ersten Halbzeit verletzungsbedingt gewechselt werden musste. Bei Bremen ersetzte Marco Friedl ab der 25. Minute den Schweden Ludwig Augustinsson (Oberschenkelzerrung), von der 39. Minute an spielte bei der Eintracht der Mexikaner Marco Fabian für Ante Rebic (Wadenverletzung).

Moisander sieht fünfte Gelbe Karte

Nach dem Seitenwechsel verflachte zunächst das Niveau. Hüben wie drüben waren die Aktionen nicht mehr so zielstrebig wie zu Beginn. Beide Trainer waren sichtlich bemüht, mehr Klarheit in das Spiel der eigenen Mannschaft zu bringen - zunächst vergeblich. Nach der schmeichelhaften Führung hatte Werder aber in der Schlussphase mehr vom Spiel und durch Junuzovic in der 82. Minute auch noch eine große Chance.

Beim SV Werder wird zum Nordderby am Freitag (20:30 Uhr) bei Hannover 96 Niklas Moisander nicht zum Einsatz kommen können. Schiedsrichter Felix Zwayer zeigte dem ehemaligen finnischen Nationalspieler die fünfte Gelbe Karte.

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