03.03.2018 19:34 Uhr

Frankfurt will "Tabellensituation ausblenden"

Die SGE-Profis feierten mit ihren Fans den Sieg im Heimspiel
Die SGE-Profis feierten mit ihren Fans den Sieg im Heimspiel

Auch nach dem Heimsieg gegen Hannover üben sich bei Eintracht Frankfurt alle Beteiligten in Zurückhaltung. Das Thema Europapokal bleibt bei den formstarken Hessen weiter Tabu.

Von der Champions League wollte bei Eintracht Frankfurt wieder einmal niemand reden. Spieler, Trainer, Funktionäre, ja sogar die Fans vermieden nach dem 1:0 (0:0)-Arbeitssieg gegen Hannover 96 das Thema Europapokal konsequent. Obwohl die Hessen ihren Platz unter den Top 4 erneut erfolgreich verteidigen konnten, üben sie sich seit Wochen in Zurückhaltung - und fahren damit offenbar genau die richtige Strategie.

"Der Blick auf die Tabelle tut uns im Moment gut", gab Sportvorstand Fredi Bobic immerhin zu und Mittelfeldspieler Gelson Fernandes verwies auf "neun verbleibende Spiele", in denen man alles geben müsse, "um vielleicht etwas zu erreichen". Das war aber auch schon die offensivste Aussage hinsichtlich eines neuen Saisonziels. Selbst die Journalisten verzichteten angesichts dieses überall gelebten Understatements weitestgehend auf bohrende Nachfragen.

Schließlich gibt der Erfolg den Frankfurtern und ihrer Strategie eindrucksvoll recht. Auch gegen Hannover wirkten die Gastgeber nicht wie Träumer, sondern ließen sich gegen den biederen Gegner gekonnt auf ein stilechtes Kampfspiel ein. "Wir sind bisher gut damit gefahren, die Tabellensituation ein wenig auszublenden", sagte Danny da Costa, der mit seinem Treffer (39.) die Partie entschieden hatte: "Lasst uns einfach am Ende schauen, wo wir stehen."

Kovac sieht Intensität des Trainings auch auf dem Platz

Schlüssel zum Erfolg für die Multi-Kulti-Truppe vom Main ist besonders die enorme mannschaftliche Geschlossenheit. Im mit Spielern 19 verschiedener Nationalitäten gespickten Kader gebe es "keine Stinkstiefel", quasi jeder brenne auf seinen Einsatz, betonte da Costa. Für Trainer Niko Kovac ist dies eine luxuriöse Situation. "Die Intensität, die im Training herrscht, habe ich heute auch auf dem Platz gesehen", sagte der Kroate erfreut.

Man kann nun darüber streiten, ob der leidenschaftliche aber auch etwas rumpelige Auftritt gegen Hannover nun ein Beweis dafür war, dass die Frankfurter eine effektive Spitzenmannschaft sind oder genau deshalb eben noch nicht. Am nächsten Sonntag (18:00 Uhr) jedenfalls steht das Duell beim direkten Konkurrenten Borussia Dortmund an. Spätestens danach könnte die Frage geklärt sein.

Bei Hannover war der Ärger über die unberechtigte Ecke, die da Costas Siegtreffer vorausgegangen war, derweil schnell verraucht. Schließlich stecken die Norddeutschen ohnehin im Niemandsland der Tabelle fest und haben derzeit größere Baustellen als die sportliche Situation. Wieder einmal hatten die ohnehin nur spärlich mitgereisten Fans aus Protest gegen Klub-Boss Martin Kind vollständig auf eine Unterstützung verzichtet. Ein Thema, das 96 wohl auch weiter begleiten wird.

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