03.03.2018 11:33 Uhr

Gladbach nach "gefühlter Niederlage" frustriert

Matthias Ginter wollte sich auch von Fohlen-Maskottchen Jünter nicht trösten lassen
Matthias Ginter wollte sich auch von Fohlen-Maskottchen Jünter nicht trösten lassen

Der Weg nach Europa gestaltet sich für Borussia Mönchengladbach äußerst beschwerlich. Nach dem verschenkten Sieg gegen Werder Bremen war der Frust groß.

Lars Stindl wünschte ein "schönes Wochenende", dann verließ er mit ernster Miene den Borussia-Park. Denn für den Kapitän und Borussia Mönchengladbach wurden es alles andere als unbeschwerte Tage. Nach dem leichtfertig verspielten Heimsieg gegen Werder Bremen wird der Weg nach Europa immer beschwerlicher.

"Es fühlt sich an wie eine Niederlage", sagte Jonas Hofmann nach dem 2:2 (2:0) gegen die Norddeutschen. Statt sich näher an die internationalen Plätze heranzuschieben, bleibt der fünfmalige deutsche Meister neun Spieltage vor Saisonende mit etwas Abstand in der Rolle des Jägers. Daher war auch bei Stindl "der Frust groß".

Der Nationalspieler steht sinnbildlich für Borussias Saisonverlauf, es fehlt die Konstanz. Stindl hat seit dem 18. November in der Bundesliga nicht mehr getroffen, die Gladbacher sind seit drei Heimspielen (ein Punkt) ohne Sieg.

Nach dem Treffer von Denis Zakaria (5.) und einem Eigentor von Niklas Moisander (33.) schien alles für einen Dreier bereitet, doch ein Leistungseinbruch nach der Pause sorgte am Ende für große Enttäuschung. "Nach der ersten Hälfte müssen wir das Ding natürlich ziehen", sagte Stindl.

"Herzstück" Doppelsechs schmerzlich vermisst

Auch seine Mitspieler gaben sich selbstkritisch, dabei gab es Gründe für die unnötigen Punktverluste. Der starke Zakaria wurde von Trainer Dieter Hecking Gelb-Rot-gefährdet in der Halbzeitpause ausgewechselt, Weltmeister Christoph Kramer musste in der 72. Minute mit einem eingeklemmten Nerv im Wadenbein runter. Ohne die Doppelsechs mangelte es dem Gladbacher Spiel an Stabilität. "Da fehlte uns das Herzstück", sagte Sportdirektor Max Eberl.

Die Gegentore von Thomas Delaney (59.) und "Joker" Aron Jóhannsson (78.) waren die Folge, am Ende waren die nie aufsteckenden Bremer dem Siegtreffer sogar näher. Man habe sich ohne Grund hinten reindrängen lassen, bemängelte Hofmann: "Es fehlten Laufbereitschaft, Aggressivität und Mut."

Dramatisieren wollte Eberl die Situation aber nicht und mahnte zur Ruhe. "Ende April, wenn Crunchtime ist und es ums wirklich fette Brot geht, dann wollen wir dabei sein", sagte er bei "Eurosport".

Während die Gladbacher dem vergebenen Sieg nachtrauerten, feierte Werder "den Punkt für die Moral", wie Trainer Florian Kohfeldt ihn nannte. Er warnte allerdings vor zu großer Euphorie. "Wir haben noch einen langen Weg im Abstiegskampf zu gehen", sagte Kohfeldt. Er verließ den Borussia-Park in deutlich besserer Stimmung als Lars Stindl.

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