Oberschenkel? Hüfte? Sandro Wagner wusste auch nicht so genau, mit welchem Körperteil er gerade sein erstes Pflichtspieltor für Bayern München erzielt hatte.

"Es kann sein, dass das beste Stück auch noch dabei war", sagte der Angreifer grinsend, "ich bin nur nicht ganz sicher, es geht immer so schnell. Aber es war dennoch sehr angenehm."

Für Wagner schloss sich mit dem Tor-Quickie (90.) zum 5:2 (2:2)-Endstand gegen seinen ehemaligen Klub 1899 Hoffenheim ein Kreis. "Das bedeutet mir sehr viel. Das ist meine Heimat, früher stand ich selbst in der Kurve", sagte der 30-Jährige bei "Sky". Schon in der Jugend spielte er für den Rekordmeister, in der Winterpause war er nach zehn Jahren Wanderschaft zurückgekehrt - jetzt ist er endgültig angekommen.

Entsprechend ausgelassen und ohne Rücksicht auf seine früheren Kollegen bejubelte Wagner seine Premiere. "Ich juble gegen jedes Team, wenn ich treffe", erklärte der Stürmer, "egal, ob ich da jetzt ein Jahr war oder meine Mama oder mein Papa da Trainer ist. Das ist mir wurscht."

Mit seiner Jokerrolle hat Wagner, der um einen Platz im WM-Kader von Joachim Löw kämpft, kein Problem: "Die Stellenausschreibung war ja klar, ich kann auch lesen." Stars wie Thomas Müller, Franck Ribéry oder James saßen am Samstag ja neben ihm auf der Bank, "da ordne ich mich gerne ein". Vor allem, wenn es so glücklich endet wie am Samstag.