27.01.2018 09:11 Uhr

Frankfurter "One-Night-Stand" in der Tabelle

Die Frankfurter Spieler lassen sich nach dem Heimsieg von den Fans feiern
Die Frankfurter Spieler lassen sich nach dem Heimsieg von den Fans feiern

Den Sprung auf Platz zwei der Bundesliga- Tabelle kommentierte Fredi Bobic ziemlich frivol. "Diesen One-Night- Stand nehmen wir gerne mit", sagte der Sportvorstand von Eintracht Frankfurt nach dem 2:0 (1:0)-Sieg gegen Borussia Mönchengladbach.

"Ich habe schon vor dem Spiel gesagt: Wenn wir heute gewinnen, dann fotografiert die Tabelle und rahmt sie euch ein", meinte Bobic. Dafür haben die Frankfurter Spieler an diesem Samstag nur wenige Stunden Zeit. Denn schon am Nachmittag können der FC Schalke 04, RB Leipzig und Borussia Dortmund in der Tabelle wieder vorbeiziehen.

Doch ganz egal, ob die Eintracht nun Zweiter, Dritter oder Fünfter ist: Ein ernsthafter Europa-League-Kandidat ist die Mannschaft von Niko Kovac mittlerweile auf jeden Fall. Kaum ein anderes Team in der Fußball-Bundesliga ist physisch so stark. Kaum ein anderes Team arbeitet an seiner Fitness und auch an seinen spielerischen Fortschritten mit so viel Hartnäckigkeit und Energie.

Schwankungen der Eintracht bremsen Bobic

Gegen Gladbach war die Eintracht vor 47.500 Zuschauern in der ersten Halbzeit gut und in der zweiten glücklich. Kevin-Prince Boateng erzielte in der 43. Minute das erste Tor, Luka Jovic in der Nachspielzeit das zweite (90.+2). Dazwischen wurde die Borussia immer stärker und verschoss durch Thorgan Hazard zwölf Minuten vor Schluss sogar einen Foulelfmeter.

Am Ende sind es Schwankungen wie diese, die die Verantwortlichen in Frankfurt weiter sehr zurückhaltend klingen lassen. "Die Liga ist so eng beieinander. Wenn wir jetzt den 33. Spieltag hätten, dann würde ich sagen: Volle Attacke!", meinte Bobic. "Aber nach dem 20. Spieltag hast du noch nichts erreicht. Innerhalb von zwei, drei Spieltagen kannst du wieder durchgereicht werden auf Platz acht oder neun."

Mitgliederversammlung und AfD im Fokus

Auch Trainer Niko Kovac meinte: "Das ist ein großer Sieg, weil uns eine wirklich gute Mannschaft gegenüberstand. Wir wollten den Sieg unbedingt." Aber auch er wisse, wie schnell man wieder zurückfallen könne. "Deshalb werde ich jetzt nicht in Euphorie verfallen."

Die Aufmerksamkeit in Frankfurt wird ohnehin noch an diesem Wochenende einem anderen Thema gehören: Am Sonntagvormittag beginnt die Jahreshauptversammlung der Eintracht und besonders im Mittelpunkt wird dabei der Präsident Peter Fischer stehen. Der hat sich in den vergangenen Wochen so deutlich wie kein zweiter Fußball-Funktionär gegen die rechtspopulistische AfD gestellt ("Es gibt für die braune Brut keinen Platz").

Das hat ihm neben zahlreichen Unterstützern auch Kritik eingebracht. Bei der Mitgliederversammlung am Sonntag will Fischer zu diesem Thema erneut Stellung beziehen.

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