26.01.2018 12:20 Uhr

Nach dem Karneval kommt der Kölner Angstgegner

Stefan Ruthenbeck peilt mit dem 1. FC Köln Sieg Nummer vier an
Stefan Ruthenbeck peilt mit dem 1. FC Köln Sieg Nummer vier an

Unter der Woche stand für den 1. FC Köln die obligatorische Karnevalssitzung an - doch am Samstag wird es gegen den FC Augsburg wieder ernst. Nach der katastrophalen Hinrunde braucht Köln weiter Punkte und Siege.

Torhüter Timo Horn als kurzsichtiger Videoschiedsrichter, Trainer Stefan Ruthenbeck im 80er-Look mit Lockenperücke und der neue Torjäger Simon Terodde als Zwerg: Für ein paar Stunden feierten die Profis des 1. FC Köln bei ihrer Karnevalssitzung ausgelassen und blendeten die großen Abstiegsängste aus. Doch am Samstag (15:30 Uhr) gegen den FC Augsburg wird es für den Tabellenletzten der Fußball-Bundesliga wieder ernst.

"Ich hatte jede Menge Spaß, aber natürlich ist vor diesem so wichtigen Spiel eine große Spannung da", sagte Ruthenbeck: "Wenn wir zehn Punkte mehr hätten, wäre es auf der Sitzung noch cooler gewesen." Haben sie aber nicht - Köln ist seit dem dritten Spieltag Letzter.

Daher forderte Ruthenbeck gegen den "Angstgegner" Augsburg erneut eine "Top-Leistung mit allem, was dazugehört, um diesen Gegner zu bespielen und wieder drei Punkte einzufahren". Der FCA sei eine "unangenehme Mannschaft mit einem guten Trainer, tollen Ideen und Qualität nach vorne", sagte der Coach, der für die Rückrunde 17 Endspiele ausgerufen hat und jede Partie einzeln betrachten will. "Von Serien will ich nichts hören!", sagte er.

Team glaubt wieder an seine Stärken

Dieser Plan geht derzeit auf. Nach dem Derbysieg gegen Borussia Mönchengladbach (2:1) folgte der Erfolg beim Hamburger SV (2:0) - urplötzlich hat FC nach seiner desaströsen Hinrunde wieder eine Chance auf den Klassenerhalt. Der HSV auf Platz 17 ist drei Punkte entfernt, Werder Bremen auf dem Relegationsrang vier. Vor allem aber glaubt das Team wieder an seine Stärken.

Das sei Ruthenbeck zu verdanken, meint Vize-Präsident Toni Schumacher. "Ich bin sehr froh und positiv überrascht, was der Trainer aus dieser Truppe gemacht hat", sagte Schumacher über den Nachfolger des im Dezember entlassenen Peter Stöger: "Er trifft den Nerv dieser Mannschaft. Wenn wir das abrufen, was die in den vergangenen Spielen gesehen haben, dann werden wir es auch Augsburg schwer machen."

Spielerisch noch unausgeschöpftes Potenzial 

Auf dem Platz sieht man nun tatsächlich die von Ruthenbeck geforderten Tugenden "Leidenschaft und Intensität", spielerisch aber ist weiter viel Luft nach oben. Gegen den Tabellen-Achten Augsburg muss sich Köln steigern, zumal die Bilanz eindeutig gegen den FC spricht. Den bislang einzigen Bundesliga-Sieg in diesem Duell gab es im Oktober 2011 - mit Lukas Podolski als zweimaligen Torschützen. Zudem setzte es in neun Vergleichen fünf Niederlagen.

Auch deshalb erwartet Ruthenbeck ein "schwierigeres Spiel als gegen Gladbach und Hamburg" - und er setzt auf Aberglaube. "Ich werde auf gar keinen Fall etwas anderes anziehen als in den vergangenen drei Spielen", sagte er und rückte grinsend seinen Kapuzen-Pulli zurecht.

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