Seit siebeneinhalb Jahren schnürt Dennis Diekmeier die Schuhe nun schon für den Fußball-Bundesligisten Hamburger SV. Wenn er in dieser Zeit etwas gelernt hat, dann wie Abstiegskampf funktioniert.

Sowohl 2012 als auch 2014, 2015 und 2017 zitterten der Bundesliga-Dino und Diekmeier bis zum Saisonende um den Klassenerhalt. In der aktuellen Spielzeit läuft es auf ein ähnliches Szenario hinaus. Die Vorfreude darauf hält sich beim Abwehrspieler in Grenzen. "Abstiegskampf ist hart, vor allem in Hamburg", gewährte der 28-Jährige im Interview mit der "SportBild" Einblicke in seine Gefühlswelt.

"Das ist eine so fußballbegeisterte Stadt, dass man überall darauf angesprochen wird. [...] Es ist hier eine Extremsituation", schilderte der ehemalige deutsche U-Nationalspieler. Besonders intensiv sei die Zeit vor den Relegationsspielen gegen den Karlsruher SC in der Saison 2014/15 gewesen: "Da haben mich die Leute angefleht: 'Bitte bleibt in der Liga'."

Kampf wird "bis zum letzten Spieltag dauern"

Das für ihn einzig Positive sei die Tatsache, dass er den Kampf gegen Abstieg immer gewonnen habe: "Aber natürlich ist es hart, dass wir wieder so weit unten stehen." Interessant: Er selbst glaubt auch nicht, dass sich der HSV in dieser Saison vorzeitig retten wird: "Wir wissen alle, dass der Kampf bis zum letzten Spieltag dauern wird."

Auf die Tabelle schaut Diekmeier schon lange nicht mehr: "Schon gar nicht nach Niederlagen. Ich kriege schon früh genug mit, wie die Situation ist. Der HSV muss erstklassig bleiben, und dafür werden wir alles tun."

Vor allem störe ihn die negative Tendenz in der Berichterstattung über die Rothosen: "Immer nur der HSV, viel wird über uns ins Lächerliche gezogen." Sein Patentrezept: Man dürfe den "negativen Kram" einfach nicht an sich heranlassen.