09.12.2017 19:17 Uhr

Herbstmeister? Für FC Bayern "nicht von Bedeutung"

Der FC Bayern darf sich nach dem Dreier in Frankfurt über die Herbstmeisterschaft freuen
Der FC Bayern darf sich nach dem Dreier in Frankfurt über die Herbstmeisterschaft freuen

Wie wichtig dem FC Bayern die 23. Herbstmeisterschaft war, zeigte die leicht verwunderte Reaktion von Thomas Müller.

"Ach, ist das schon durch?", fragte der Weltmeister nach dem mühevollen 1:0 (1:0) bei Eintracht Frankfurt, kurz bevor der Rekordmeister zum Flughafen eilte, um rechtzeitig zur Weihnachtsfeier wieder daheim zu sein: "Dann feiern wir das halt auch."

Dank der Schützenhilfe des FSV Mainz 05 beim Verfolger RB Leipzig (2:2) ist der Rekordmeister bis zur Winterpause nicht mehr vom Spitzenplatz zu verdrängen. Zum siebten Mal in Folge! Nur dreimal (von 22) wurden die Münchner in der Rückrunde auf ihrem Weg zum Titel noch abgefangen.

Heynckes: "Erfreuliches Tabellenbild"

"Das ist, glaube ich, nicht von Bedeutung", sagte Trainer Jupp Heynckes: "Wichtig ist, dass wir in den letzten Wochen Fahrt aufgenommen haben und das Team wieder attraktiven Fußball spielt." Das "Tabellenbild" sei "sehr erfreulich", sagte der 72-Jährige: "Auch der Vorsprung."

Schließlich hat Leipzig acht Punkte weniger auf dem Konto, Borussia Dortmund spielt in der Spitzengruppe überhaupt keine Rolle mehr (13 Zähler zurück. "Das leugnen wir nicht. Aber es sind noch viele Spiele", sagte Heynckes: "Zudem auch hoffentlich weiterhin die Belastung im Pokal und in der Champions League. Wir schießen jetzt keine Raketen ab."

Die Bayern packen das Kämpfer-Gen aus

Im weiteren Saisonverlauf, sagte Müller, könnten die Erkenntnisse der streckenweise giftigen Frankfurt-Partie noch wichtig werden. "Uns hat das viel Spaß gemacht, auch mal unsere Kämpfermentalität zeigen zu können", äußerte der Nationalspieler.

Sinnbildlich dafür erzielte "Krieger" Arturo Vidal die Führung (20.) - wie schon in den vergangenen vier Bundesliga-Spielen. Und hinten hielt einer "die Null" fest, der eigentlich inzwischen einen ganz anderen Job hat.

Starke feiert überraschendes Comeback und Jubiläum

"Weil er schon für die Jugendabteilung abgestellt war, hatte er mit dem Dasein als Lizenzspieler eigentlich schon abgeschlossen", sagte Heynckes über seinen Ersatz-Ersatz-Torwart Tom Starke, der nur Minuten vor dem Anpfiff für den angeschlagenen Sven Ulreich (Adduktorenprobleme) ins Team gerückt war.

"Im Prinzip war die Sache im Sommer schon gegessen", sagte der Keeper, der mehrere Schüsse der Frankfurter hatte entschärfen müssen. Ulreich habe sich "beim Warmlaufen verletzt, es hat einen kurzen Augenkontakt gegeben und dann war das Ding entschieden", sagte der 36-Jährige, der nach der Verletzung von Weltmeister Manuel Neuer reaktiviert worden war.

Krake Starke begeistert die Teamkollegen

"Er sieht aus wie 50, spielt aber wie 28", scherzte Javi Martinez: "Er hat ein großartiges Spiel gemacht." Müller berichtete, schon im Abschlusstraining am Freitag habe Starke "übermenschliche Fähigkeiten" bewiesen: "Er hat keinen unserer Flankenbälle reingelassen."

Ob der Torwart-Oldie auch am Mittwoch (20.30/Sky) gegen den Abstiegskandidaten 1. FC Köln spielen soll, oder muss, ließ Heynckes offen. "Wir müssen abwarten", sagte der Trainer zur Ulreich-Verletzung. Starke selbst wäre bereit: "Wenn mich das Team braucht, bringe ich mich in Form."

Eintracht hadert mit der Niederlage

In guter Verfassung hatten sich vor 51.500 Zuschauern auch die Gastgeber präsentiert, deren Trainer Niko Kovac angeblich auf der Kandidatenliste für die Heynckes-Nachfolge im Sommer stehen soll. "Wir hätten mehr verdient gehabt als eine Niederlage", sagte der 46-Jährige: "Mehr heißt: ein Unentschieden."

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