02.12.2017 19:37 Uhr

"Gold wert": FC Bayern dank Coman in Feierlaune

Kingsley Coman meldete sich gegen Hannover eindrucksvoll zurück
Kingsley Coman meldete sich gegen Hannover eindrucksvoll zurück

Vor dem Prestigeduell in der Champions League gegen Paris Saint-Germain gelingt Bayern München ein verdienter Sieg gegen Hannover 96. Noch mehr erfreut Trainer Heynckes aber eine ganze Reihe von Comebacks.

Kurz vor dem Abpfiff wurde es nochmal so richtig laut. Franck Ribéry stand am Spielfeldrand, das Publikum erhob sich, aus der Südkurve klangen die ersten Sprechchöre. Doch der donnernde Applaus hätte vor allem jenem Mann gelten müssen, der für den lange verletzten Ribéry das Spielfeld verließ: Kingsley Coman. Der flinke Außenstürmer bewies beim 3:1 (1:1) gegen Hannover 96 erneut, dass er mittlerweile wohl besser ist, als sein alternder Landsmann wieder werden wird.

Coman erzielte das spielentscheidende 2:1 (67.), er holte im Dribbling auch den Elfmeter heraus, den Robert Lewandowski zu seinem siebten Treffer im siebten Bundesliga-Heimspiel nutzte (87.) - Vereinsrekord! "Er hat sich ja bis heute ausruhen können", sagte Trainer Jupp Heynckes scherzhaft über den zuletzt angeschlagenen Coman, dem er dann aber ernsthaft und "selbstverständlich" eine "großartige Leistung" attestierte. Es sei "erfreulich, wie er sich bei uns entwickelt", ergänzte Heynckes, dessen Team die Tabellenführung ausbaute.

"Ist Gold wert"

Auch die Mitspieler waren voll des Lobes über den immer noch erst 21 Jahre alten französischen Nationalspieler. "Er hat das sehr gut gemacht", sagte der mittlerweile 34 Jahre alte Ribéry, der allerdings wegen Coman ernsthaft Gefahr läuft, seinen zum Saisonende auslaufenden Vertrag nicht verlängert zu bekommen. Coman, betonte Thomas Müller, "hat außergewöhnliche Fähigkeiten, die man nicht an jeder Ecke findet", wenn er nun noch seine Schwächen etwa bei Flanken abstelle, "ist er für uns Gold wert".

Coman hatte bereits am vergangenen Wochenende wieder gespielt, 45 Minuten lang stand er beim 1:2 bei Borussia Mönchengladbach auf dem Platz, davor aber fehlte er wegen einer Fußverletzung. Gegen Hannover wirbelte er erst über links, dann, als Heynckes das durchaus gelungene Comeback von Müller beendete (81.), über rechts. Eine Minute vor dem Ende der regulären Spielzeit machte er dann Platz für Ribéry, der erstmals seit zwei Monaten wieder auf dem Feld stand.

Paris ein anderes Kaliber

Für Heynckes war die Rückkehr der angeschlagenen oder verletzten Spieler eine wichtige Erkenntnis. Coman in sehr guter Verfassung, Müller "ein belebendes Element in unserem Spiel", Jerome Boateng "fast wieder in Normalform", dazu die Rückkehr von Ribéry und übrigens auch David Alaba sowie ein souveräner Sieg gegen einen unangenehmen Gegner - "insgesamt ist das erfreulich", sagte Heynckes, und deswegen sei er auch "optimistisch für die restlichen Spiele" zunächst bis zur Winterpause.

Allerdings: Mit einer Leistung wie gegen Hannover, das in der 35. Minute durch Charlison Benschop den Führungstreffer durch den erneut starken Arturo Vidal (17.) ausgeglichen hatte, wird es am Dienstagabend gegen Paris Saint-Germain nicht reichen. Die Defensivarbeit war vor allem in der ersten Halbzeit, als Sven Ulreich einen von ihm selbst verschuldeten Elfmeter von Niclas Füllkrug (28.) parierte, bisweilen ungenügend, und vorne ließen die Bayern über die gesamte Spielzeit hinweg "eine Fülle von Chancen" ungenutzt, wie Heynckes bemängelte.

Nach Meinung von Mats Hummels ist es somit ein "unwahrscheinlicher Wunschtraum", dass die Bayern am Dienstag mit vier Toren Unterschied gegen PSG gewinnen, um noch den Gruppensieg zu holen. "Aber", betonte er, "natürlich wollen wir Paris schlagen, wir wollen zeigen, dass wir der FC Bayern sind." Dies, ergänzte Boatang, erfordere aber eine verbesserte Abwehrarbeit: "Wir müssen defensiv gut stehen, sonst schießen die uns ab."

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