05.11.2017 17:21 Uhr

Köln nach nächster Pleite historisch schlecht

Die Kölner können es kaum fassen: Schon wieder verloren sie ein Heimspiel ohne eigenes Tor
Die Kölner können es kaum fassen: Schon wieder verloren sie ein Heimspiel ohne eigenes Tor

Totenstille auf den Rängen, Tränen in den Augen der FC-Fans: Nach der desillusionierenden 0:3 (0:1)-Pleite gegen 1899 Hoffenheim schlichen die Profis des 1. FC Köln mit hängenden Köpfen in die eigene Kurve, aufmuntern konnten sie ihre Anhänger aber nicht.

Die Domstädter stellten dabei einen neuen Negativ-Rekord in der Bundesliga auf: Noch hatte eine Mannschaft nach elf Spielen lediglich zwei Zähler auf dem Konto - bitter für die den FC. 

"Hoffenheim hatte über 90 Minuten das Spiel unter Kontrolle, wir waren klar unterlegen", sagte ein wieder mal maßlos enttäuschter FC-Trainer Peter Stöger nach dem Abpfiff bei "Sky". Der Österreicher hatte erstmals nach einem Match in dieser Saison auf eine Ansprache an sein Team verzichtet: "Das bringt im Moment nichts."

Deutlicher als Stöger wurde Matthias Lehmann nach der neunten Saisonniederlage der in der Bundesliga nach wie vor sieglosen Domstädter. "Das war mit Abstand unsere schlechteste Leistung in dieser Saison. So reicht es nicht", stellte der Kapitän mit Resignation in der Stimme fest, und sein Torwart Timo Horn urteilte: "Das war deutlich zu wenig."

Dennis Geiger (10.) und Sandro Wagner (56., Foulelfmeter/80.) trafen für die Gäste. Bei den Kölnern verpuffte der Schwung aus dem 5:2-Spektakel gegen BATE Borisov in der Europa League unter der Woche schnell. Die Mannschaft von Trainer Peter Stöger hat nun schon sechs Zähler Rückstand auf den Relegationsrang, den derzeit der SC Freiburg belegt. Die Hoffenheimer feierten indes ihren ersten Bundesliga-Sieg seit sechs Wochen und kletterten auf den fünften Rang.

Trotz des in der Bundesliga historisch schlechten Starts hatte Kölns Vizepräsident Toni Schumacher noch vor dem Spiel eine Trainer-Diskussion weiterhin ausgeschlossen: Die Mannschaft sei intakt, es gebe nicht die üblichen Anzeichen eines Krisenklubs, sagte er der "FAZ": "Grüppchenbildung in der Mannschaft, schlechte Kommunikation, Resignation - das findet bei uns alles nicht statt."

Köln mit ordentlichem Start

Köln begann vor 49.200 Zuschauern mit dem Selbstvertrauen aus der Europa League auch durchaus schwungvoll und verzeichnete durch Pawel Olkowski (4.) den ersten gefährlichen Torschuss - verlor aber wie so oft in dieser Saison urplötzlich die Ordnung und kassierte den frühen Rückstand durch Geiger, der fünf Meter vor Timo Horn frei abschließen durfte.

Nagelsmann hatte in seiner Aufstellung mit zwei Ex-Kölnern überrascht: Abwehrchef Kevin Vogt lief trotz seiner erst drei Tage zuvor in der Europa League (1:1 bei Başakşehir Istanbul) erlittenen Blessur auf, auch der zuletzt angeschlagene Stürmer Mark Uth war von Beginn an dabei.

Gegen ballsichere und spielstarke Gäste lief Stögers Mannschaft nun erneut einem Rückstand hinterher, war dabei engagiert aber wenig zwingend. Der FC versuchte, Hoffenheim früh unter Druck zu setzen, fand dabei aber nur selten Zugriff, und so hatten die Gäste durch Wagner (21.), Nadiem Amiri (24.) und Uth (32.) auch die nächsten Chancen.

Osako trifft den Pfosten

Auf der anderen Seite setzte Yuya Osako einen Distanzschuss an den Pfosten (41.), viel mehr brachte Köln vor der Pause aber nicht zu Stande. Auch in der zweiten Hälfte begann Hoffenheim konzentriert und souverän, zunächst prüfte Uth (53.) Horn aus der Distanz, dann wurde er im Strafraum durch eine leichte Berührung Olkowskis zu Fall gebracht (54.). Schiedsrichter Deniz Aytekin (Oberasbach) entschied nach Video-Ansicht auf Elfmeter und Gelb für den Kölner, Wagner verwandelte sicher.

Das Spiel verflachte nun zusehends. Hoffenheim verwaltete gekonnt den Vorsprung, und Köln konnte weiterhin nur selten Torgefahr entwickeln. Die beste Chance vergab der eingewechselte Milos Jojić (75.), der frei vor Oliver Baumann scheiterte. Wenig später machte Wagner auf der anderen Seite alles klar.

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