Weltmeister Thomas Berthold und TV-Experte Dietmar Hamann haben beim Spitzenspiel zwischen Borussia Dortmund und Bayern München genau hingeschaut. Die Ex-Profis fanden dabei vor allem für die schwächelnden Hausherren klare Worte.

Berthold zeigte sich über die Leistung des BVB verwundert. "Wir haben gestern eine Mannschaft gesehen, die auf dem Weg ist, wieder eine Spitzenmannschaft zu werden. Dann haben wir eine Mannschaft gesehen, die mit einer Spitzenmannschaft gar nichts zu tun hat", so der 52-Jährige bei "Wontorra - der Fußball-Talk" auf "Sky".

Der FC Bayern, der das Duell zwischen Meister und Pokalsieger letztlich mit 3:1 für sich entschied, hatte "im Mittelfeld viel zu viel Platz", analysierte Berthold: "Da stimmten die Abstände nicht." Dabei fehle den Schwarzgelben letztlich auch "die individuelle Klasse", um gegen den FC Bayern zu bestehen: "Der BVB muss erst einmal seine Identität finden."

Die Krise von Borussia Dortmund geht außerdem mit einem Namen einher: Pierre-Emerick Aubameyang, der seit fünf Pflicht-Spielen auf einen Treffer wartet. "Ich weiß nicht, was mit Aubameyang los ist. Vielleicht fehlt ihm sein Paris-Ausflug. Der Junge steht ja völlig neben der Spur."

Hamann: "Das war ein Klassenunterschied"

Der Gabuner falle derzeit "vorne als Fixpunkt weg", so Berthold: "Wenn du keine funktionierend Achse hast und ein neues Spielsystem, wie soll das denn gegen Bayern München umzusetzen sein? Das ist unmöglich." Der Weltmeister von 1990 sieht das Problem beim BVB letztlich auch im jüngsten Umbruch im Kader, der mit "vielen jungen Spielern" bestückt ist.

Unterstützung in seiner Einschätzung erhält Thomas Berthold auch von Ex-Nationalspieler Dietmar Hamann. Der BVB habe das Nachsehen gehabt, "weil sie individuelle Fehler gemacht haben. In den entscheidenden Situationen waren sie einfach zu naiv. Das war ein Klassenunterschied zwischen Bayern und Dortmund."