29.10.2017 11:44 Uhr

Bayerns perfekte Wochen seit Heynckes-Rückkehr

Arjen Robben (r.) freut sich über den neuen Schwung beim FC Bayern München
Arjen Robben (r.) freut sich über den neuen Schwung beim FC Bayern München

Für Bayern München läuft vor dem Glasgow-Spiel und dem Topduell in Dortmund alles nach Plan. Die Stars sind trotzdem kritisch. Probleme bereitet zudem die Offensive.

Nach einer perfekten Woche und dem Sprung an die Tabellenspitze zeigte sich Jupp Heynckes altersmilde. Trotz deutlicher Kritik seiner Stars nach dem 2:0 (2:0) gegen Herausforderer RB Leipzig und einiger Sorgen in der Offensive wollte sich der 72-Jährige die gute Laune ganz und gar nicht verderben lassen.

"Ich habe mehr Erfahrung als meine Spieler. Wir spielen schon wieder am Dienstag und haben dann am Samstag das nächste Gipfeltreffen. Deshalb bin ich sehr zufrieden", sagte der Erfolgstrainer von Bayern München vor dem richtungweisenden Champions-League-Gruppenspiel am Dienstag (20:45 Uhr) bei Celtic Glasgow und dem mit Spannung erwarteten Kracher bei Borussia Dortmund am Samstag (18:30 Uhr) - und lächelte.

Heynckes hat trotz des drohenden Ausfalls von Robert Lewandowski allen Grund, den kommenden Wochen entspannt entgegenzublicken. Der Triple-Coach hat die Bayern mit fünf Siegen in die Erfolgsspur zurückgebracht. Erstmals in dieser Saison steht der FC Bayern in der Liga dort, wo er seinem Selbstverständnis nach hingehört: ganz oben!

Hasenhüttl: "Hätten in der Halbzeit nach Hause fahren können"

"Wir haben maximalen Erfolg seit Jupp da ist. Wir haben alles gewonnen. Vor zwei Wochen hatten wir noch fünf Punkte Rückstand auf Dortmund - jetzt sind wir drei vorne - Wahnsinn", sagte Kapitän Arjen Robben. "Das ging verdammt schnell", betonte Leipzigs Trainer Ralph Hasenhüttl anerkennend.

Die Münchner nutzten eiskalt die Gunst der Stunde. Sie profitierten vom aktuellen Tief beim BVB und im zweiten Duell gegen Leipzig innerhalb von knapp 70 Stunden von der frühen Roten Karte gegen RB-Kapitän Willi Orban (13.) wegen einer Notbremse an Robben.

"In der Halbzeit hätten wir eigentlich nach Hause fahren können", räumte Hasenhüttl enttäuscht ein, nachdem die Bayern in Überzahl durch James (19.) und Torjäger Lewandowski (38.) schnell für klare Verhältnisse gesorgt hatten.

Heynckes freut sich über Zu-Null-Spiel

Weltmeister Jérôme Boateng reichte dies aber nicht. Natürlich sei es ein "toller Spieltag für uns" gewesen, "aber die zweite Halbzeit war ganz schlecht. Das geht so nicht. Darüber müssen wir reden", moserte der Innenverteidiger bei Sky und schimpfte über "viel zu viel Klein-Klein." Robben bemängelte fehlendes Tempo: "Das geht besser. Es ist schade, da musst du weiter Spaß haben."

Und Heynckes? Für ihn war es "wichtig, wieder zu null zu spielen. Es war genau richtig, wie wir das gespielt haben. Das hat mir sehr gut gefallen. Ein höheres Tempo war mir nicht so wichtig", sagte er gelassen.

Bayern hadert mit "wenig Alternativen"

Ein Wermutstropfen war allerdings die Verletzung von Lewandowski, der unmittelbar nach seinem zehnten Saisontor wegen muskulärer Probleme ausgetauscht werden musste. Kingsley Coman hatte zudem wegen eines Blutergusses oberhalb des Knies kurzfristig passen müssen. Er hoffe, so Heynckes, "dass beide am Dienstag spielen können". Zumal in Thomas Müller und Franck Ribéry zwei Offensivspieler noch länger ausfallen.

Es sei "schwer, wenn die Offensive ein Stück weit wegbricht", betonte Sebastian Rudy. Für Boateng ist die Situation gar "besorgniserregend. Wir haben nicht so viele Alternativen". Gegen Leipzig war dies in der zweiten Hälfte deutlich sichtbar, als James, Robben, Thiago oder Arturo Vidal mehr schlecht als recht versuchten, für Gefahr zu sorgen. Sollte Lewandowski länger ausfallen, könnte es sich rächen, dass die Bayern bei der Kaderplanung bewusst auf einen Backup für den Polen verzichtet hatten.

Ganz andere Sorgen nahm Leipzig aus München mit, nachdem auch das vierte Duell gegen die Bayern verloren wurde - das dritte Mal in Unterzahl. "Das müssen wir abstellen, wenn wir gegen Bayern mal gewinnen wollen. Das darf auf diesem Niveau nicht passieren", kritisierte Marcel Sabitzer. Allzu lange wollte sich RB nach dem 4:5 i.E. im Pokalkrimi aber nicht mit der erneuten Pleite gegen die Bayern aufhalten. Schon am Mittwoch (20:45 Uhr) geht es in der Königsklasse mit dem Schlüsselspiel beim FC Porto weiter.

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