25.10.2017 10:56 Uhr

Bespuckter Freiburg-Kapitän wehrt sich

Hat in der Dreierkette des SC Freiburg seinen neuen Platz gefunden: Julian Schuster
Hat in der Dreierkette des SC Freiburg seinen neuen Platz gefunden: Julian Schuster

Kapitän Julian Schuster ist beim SC Freiburg wieder gesetzt - und macht dennoch keine leichte Zeit durch. Neben sportlichen Malheuren musste er nun widerliche Szenen erdulden.

Julian Schuster ist in diesen Tagen nur noch zu bedauern. Als wäre die sportliche Misere des Freiburger Kapitäns nicht schon schlimm genug, musste er am Sonntag auch noch widerliche Anfeindungen erdulden.

"Man kann vieles zu mir sagen, das ist mir relativ egal", sagte Schuster: "Aber wenn gespuckt wird, dann geht es einen Tick zu weit. Das sollte man nicht machen."

Chaoten des Ligarivalen Hertha BSC taten es am 9. Spieltag  (1:1) dennoch, als das Urgestein der Breisgauer einen Eckball treten wollte. Auch Berlins Manager Michael Preetz verurteilte die wüste Aktion, "so etwas gehört nicht ins Stadion", sagte er, "wir wollen den Schuldigen schnell ausfindig machen."

Heimfahrt per Straßenbahn

Abgesehen davon, dass derart abscheuliche Szenen tatsächlich keinem Spieler zu wünschen sind, hat sie ein Vorbild wie Schuster am wenigsten verdient. Der 32-Jährige tritt stets als fairer Sportsmann auf, ist bei den SC-Fans ein Sympathieträger - auch, weil er nach Spielen hin und wieder ganz ohne Star-Allüren mit der Straßenbahn nach Hause fährt.

Aber nicht nur wegen seines einwandfreien Charakters ist Schuster für Trainer Christian Streich momentan unverzichtbar. Aufgrund der Systemumstellung hin zur Dreierkette gehört der 32-Jährige endlich wieder zum Stammpersonal, flankiert von jungen Kollegen nimmt Schuster die zentrale Position im Abwehrverbund ein. Dass da mitunter noch Aktionen missglücken und verheerende Folgen haben können, nimmt Schuster mit Humor.

Schuster mit Eigentor-"Kunststück"

"Was das angeht, führe ich jetzt die Torschützenliste an, glaube ich", sagte er nach seinem Eigentor beim 0:5 gegen Bayern München. Da er auch im Spiel zuvor gegen 1899 Hoffenheim in das falsche Tor traf, war Schuster der erste Profi seit 26 Jahren, dem dieses "Kunststück" gelang.

Als "schon kurios" bezeichnete Schuster, der am Mittwochabend in der 2. Runde des DFB-Pokals mit seinem Team auf den Zweitligisten Dynamo Dresden traf, seine Pechsträhne. "Da werde ich mehr Videoschulungen machen, um das zu verhindern", sagte er.

Und die Arbeit vor dem Monitor trug ja schon gegen die Hertha Früchte, ein Eigentor unterlief Schuster diesmal nicht. Ohne Fehler blieb der Routinier aber dennoch nicht, er verschuldete den ersten von zwei Foulelfmetern. Glücklicherweise blieb der ohne Folgen, Berlins Salomon Kalou schoss über das Tor - und Schuster durfte aufatmen.

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