24.10.2017 07:13 Uhr

Nach Köln-Beben: Stöger meldet sich zu Wort

Einstiges Erfolgsduo in Köln: Peter Stöger (l.) und Jörg Schmadtke
Einstiges Erfolgsduo in Köln: Peter Stöger (l.) und Jörg Schmadtke

Es war die größte Überraschungsmeldung der letzten Wochen in der Bundesliga: Der 1. FC Köln und sein mehrjähriger Geschäftsführer Jörg Schmadtke gehen mit sofortiger Wirkung getrennte Wege.

Schmadtke war seit 2013 beim Bundesligisten im Amt und bildete mit Cheftrainer Peter Stöger ein lange Zeit erfolgreiches Tandem in der sportlichen Führung des 1. FC Köln. Nun hat sich der österreichische Coach erstmals zur Vertragsauflösung Schmadtkes bei den Domstädtern geäußert. 

Gegenüber der "Bild" zeigte sich Peter Stöger geschockt von der Nachricht, die Zukunft ab sofort ohne seinen vielleicht engsten Vertrauen im Klub gestalten zu müssen: "Ich bin total überrascht. Ich habe auch erst zehn Minuten vor der Veröffentlichung davon erfahren. Ich akzeptiere jede Entscheidung, ohne die genauen Gründe zu kennen."

Ein Zerwürfnis habe es laut Stöger nicht gegeben. "Die Gerüchte, dass es seit Sommer zwischen Jörg und mir nicht gestimmt haben soll, stimmen nicht. Zwischen uns war alles wie immer, Jörg und ich waren ein sehr gutes Team", sagte Stöger zu "Sport1" und gab zu, "traurig über diese neue Entwicklung" zu sein.

"Ich hatte wenig Zeit darüber nachzudenken"

Über die Konsequenzen von Schmadtkes Abschied hatte Stöger zunächst noch keine Antwort parat. "Ich hatte wenig Zeit darüber nachzudenken, was das jetzt strukturell bedeutet. Es ist jetzt der Job von anderen Leuten im Verein, Lösungen dafür zu finden", sagte der Österreicher vor dem Pokalspiel am Mittwoch (18:30 Uhr) bei Ligakonkurrent Hertha BSC gegenüber dem "Express".

Auch Stöger selbst ist nach dem miserablen Saisonstart der Kölner mittlerweile nicht mehr unantastbar in Köln. Der FC wartet nach neun Spieltagen immer noch auf den ersten Sieg in der laufenden Spielzeit. Auch die Rückkehr in den Europapokal verlief bislang alles andere als erfolgreich. Hier haben die Rheinländer alle drei Spiele verloren und stehen unmittelbar vor dem Aus nach der Gruppenphase. 

Bisher vier Tore in zwölf Bundesliga- und EL-Spielen

Jörg Schmadtke war eine offenkundig verfehlte Personalpolitik im Sommer diesen Jahres zum Verhängnis geworden. Dem 53-Jährigen war es nicht gelungen, trotz einer 35-Millionen-Euro-Einnahme nach dem Verkauf von Topstürmer Anthony Modeste einen adäquaten Ersatz für die Sturmreihe zu präsentieren.

Die Modeste-Nachfolger Jhon Córdoba und Sehrou Guirassy enttäuschten bislang auf ganzer Linie, Köln erzielte in den zwölf Bundesliga- und Europa-League-Spielen der laufenden Saison bisher unterirdische vier Treffer. 

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