02.10.2017 10:41 Uhr

Nagelsmann genervt: "Irgendwann reicht's mal"

Julian Nagelmann hat die Faxen dicke
Julian Nagelmann hat die Faxen dicke

Julian Nagelsmann war der Fragen überdrüssig. "Ich habe alle zwei Tage 14 Pressevertreter bei mir. Irgendwann reicht's mal", sagte der genervte Coach von 1899 Hoffenheim im Vorübergehen und suchte das Weite. Die übliche Journalistenrunde nach der Pressekonferenz fiel im Anschluss an das 2:3 (1:2) beim SC Freiburg der eher durchwachsenen Laune des Trainers zum Opfer.

Die Spekulationen um ein Engagement bei Rekordmeister Bayern München, die Pleitenserie im Europacup und die erste Niederlage in der Bundesliga haben den sonst so souveränen Nagelsmann dünnhäutig werden lassen. Wie seine Profis muss der "Trainer des Jahres" ganz dringend durchschnaufen - die Länderspielpause kommt der TSG wie gerufen.

Schließlich wird vor dem nächsten Spiel der Hoffenheimer am 14. Oktober gegen den FC Augsburg mit großer Sicherheit geklärt sein, wer Nachfolger von Carlo Ancelotti in München wird. Dann ist Nagelsmann endlich von den lästigen Fragen befreit. Dass der TSG-Trainer an die Isar wechselt, erscheint derzeit eher unwahrscheinlich. Nach "SID"-Informationen haben die Bayern bisher keinen Kontakt zu den Hoffenheimer Verantwortlichen aufgenommen.

Trainerfrage ein Thema für Experten

Nagelsmann selbst, der noch bis 2021 in Hoffenheim unter Vertrag steht, gab in Freiburg erneut keine konkrete Auskunft. "Gar nicht", antwortete er bei "Eurosport" auf die Frage, wie er mit dem Thema umgehe: "Zu der Trainersuche äußern sich so viele Experten, da muss man nicht auch noch meine Meinung hören."

Sport-Geschäftsführer Hansi Flick gab sich demonstrativ gelassen. "Er ist ein außergewöhnlicher Trainer, der gut mit dem Thema umgeht", sagte der ehemalige DFB-Sportdirektor: "Wir haben schon gesagt, dass wir nicht glauben, dass er bei uns in Rente geht. In den nächsten Jahren wird sich vielleicht etwas ändern. Er macht einen tollen Job und bringt die Mannschaft auf das nächste Niveau."

Allerdings hat das Ansehen des Hochgelobten in den vergangenen Wochen etwas gelitten. Vor allem die vier Niederlagen in den vier Europapokal-Partien ließen erste Kritiker auf den Plan treten, die Nagelsmann den Job an der Säbener Straße (noch) nicht zutrauen.

Hamann: "Die Denke in München könnte sich ein bisschen geändert haben"

"Die letzten Wochen haben den Stern Julian Nagelsmann ein bisschen weniger hell scheinen lassen", sagte der frühere Nationalspieler Dietmar Hamann bei "Sky": "Es gab die zwei Niederlagen gegen den FC Liverpool und dann die beiden Niederlagen in der Europa League. Die Denke in München könnte sich ein bisschen geändert haben."

Etwas ändern könnte sich auch an den sportlichen Problemen der Hoffenheimer, die seit Saisonbeginn bereits zwölf Pflichtspiele absolvieren mussten. Die lange Verletztenliste, die als Hauptgrund für die beiden jüngsten Niederlagen gilt, wird in der Länderspielpause kürzer werden. Für Kapitän Kevin Vogt ist die Auszeit jedenfalls bitter nötig: "Mein Körper ist glücklich über die freien Tage."

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