17.09.2017 12:45 Uhr

Nach Skandaltor: Jena-Profi wehrt sich gegen Kritik

Sören Eismann (Mitte) zog mit seiner Aktion nicht nur den Zorn der Meppener auf sich
Sören Eismann (Mitte) zog mit seiner Aktion nicht nur den Zorn der Meppener auf sich

Ein Skandaltor von Sören Eismann erhitzt die Gemüter in der 3. Liga: Beim Treffer des Mittelfeldspielers von Carl Zeiss Jena gegen den SV Meppen "wurde das Fair Play absolut mit Füßen getreten", echauffierte sich Gästetrainer Christian Neidhart im "MDR", er würde sich für so eine Aktion "schämen". Die Szene, die die Aufregung auslöste, läuft seit Samstag im Internet rauf und runter.

Eismann hatte beim 2:2 (0:2) in Jena seinem überraschten Gegenspieler Nico Granatowski den Ball stibitzt, als dieser nach einem Zweikampf mit Verletzungsfolge offensichtlich auf den Pfiff des Schiedsrichters gewartet hatte. Der Jenaer (!) Julian Günther-Schmid war Sekunden zuvor verletzt liegen geblieben. Eismann rannte dennoch los und schlenzte den Ball zum zwischenzeitlichen 1:2 ins Tor (58.).

"Ich habe die Situation so erlebt, dass er (Granatowski, d. Red.) den Fuß auf den Ball nimmt und der Schiedsrichter anzeigt, das weitergespielt werden soll", sagte Eismann, der später auch den Ausgleich (81.) zum 2:2-Endstand für das Tabellen-Schlusslicht erzielte. Der Unparteiische hätte das Spiel unterbrechen müssen, "sonst geht es weiter".

"Auf die Aktion bin ich nicht stolz"

Damit hatte Eismann zwar recht. Laut der Regel 5 der "Fußballregeln 2017/18" entscheidet allein der Schiedsrichter, am Samstag war es Benjamin Bläser, ob eine Partie wegen einer Verletzung unterbrochen werden muss oder nicht. Auch auf Wunsch der Spieler und Vereine war vor der Saison explizit darauf hingewiesen worden, dass der Ball bei Verletzungen nicht mehr so häufig ins Aus gespielt werden solle.

Es bleibt die Frage des Fair Play. "Auf die Aktion bin ich nicht stolz. Es bleibt ein fader Beigeschmack", sagte Jenas Trainer Mark Zimmermann, der die wütenden Reaktionen der Meppener Spieler "verstehen" konnte. Schiedsrichter Bläser hatte nach Eismanns Treffer alle Mühe, die Gemüter wieder zu beruhigen. Dennoch verwies Zimmermann auf "die Millisekunden", in denen Eismann die Entscheidung getroffen habe. "In der Live-Situation kann ich ihm keinen Vorwurf machen", sagte der Coach.

Ob das Spiel ohne Eismanns Aktion einen anderen Verlauf genommen hätte, bleibt Spekulation. "Wenn das nicht passiert wäre, wäre es ein klarer Sieg für uns geworden", meinte Neidhart, dem der große Sprung in der Tabelle verwehrt blieb.

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