19.06.2017 11:22 Uhr

Salafismus-Affäre: Ben-Hatira anonym bedroht

Ben-Hatira wurde nach Trennung von Darmstadt 98 bedroht
Ben-Hatira wurde nach Trennung von Darmstadt 98 bedroht

Ex-Bundesligaprofi Änis Ben-Hatira ist nach eigenen Angaben nach seiner Trennung vom Bundesliga-Absteiger Darmstadt 98 anonym bedroht worden.

"Man wollte meine Karriere zerstören, aber ich wollte mich nicht erpressen lassen", sagte der 28-Jährige in einem Interview mit der "Hamburger Morgenpost".

Darmstadt hatten ihren Vertrag mit dem Tunesier aufgelöst, nachdem bekannt geworden war, dass der Mittelfeldspieler die umstrittene Hilfsorganisation Ansaar International finanziell unterstützt. Der Verein wird vom Verfassungsschutz als extremistisch-salafistisch eingestuft.

Er habe Nachrichten wie "Wir bringen euch scheiß Moslems alle um" bekommen, erklärte Ben-Hatira.

Auch sein damaliger Arbeitgeber, so der gebürtige Berliner weiter, sei extrem unter Druck gesetzt worden: "Darmstadt 98 konnte damit auf Dauer nicht umgehen. Vielleicht hätte ein etwas größerer Verein dieser Situation standgehalten."

Ben-Hatira schließt Bundesliga-Rückkehr nicht aus

Ben-Hatira stand in der Rückserie der abgelaufenen Saison beim türkischen Erstliga-Absteiger Gaziantep unter Vertrag, sein Kontrakt endet zum 30. Juni. Wegen noch ausstehender Gehaltszahlungen könnte es zwischen dem Spieler und dem Klub noch zu einer juristischen Auseinandersetzung kommen.

Eine Rückkehr nach Deutschland will Ben-Hatira nicht ausschließen. Er müsse sich einen Wechsel in die Bundesliga allerdings "sehr genau überlegen", sagte der frühere Herthaner. "Ich brauche Menschen, die an mich glauben und das in mir sehen, was ich bin und worauf es ankommt: ein ehrgeiziger, guter Fußballer."

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