11.05.2017 13:08 Uhr

Terodde: Siegeszug eines Spätberufenen

Simon Terodde steht mit Stuttgart vor dem Aufstieg in die Bundesliga
Simon Terodde steht mit Stuttgart vor dem Aufstieg in die Bundesliga

Tabellenführer VfB Stuttgart kann mit einem Sieg im Spitzenspiel bei Hannover 96 die Bundesliga-Rückkehr perfekt machen. Die Hoffnung ruht in erster Linie auf Simon Terodde.

Es ist noch gar nicht lange her, da attestierte die "taz" Simon Terodde die "Dynamik eines bekifften Pandas". Wenn dieser 1,92 Meter große Stürmer auf die gegnerische Abwehr zulaufe, dann stelle sich auf den Rängen "so etwas wie Gemütlichkeit ein". Auf den Rängen vielleicht - bei den Gegnern herrscht jedoch Alarmstufe rot.

Terodde ist für den VfB Stuttgart mit seinen bereits 23 Saisontoren die "Lebensversicherung" im engen Aufstiegsrennen. Sollten die Schwaben bereits am Sonntag im Spitzenspiel bei Hannover 96 die sofortige Rückkehr in die Bundesliga perfekt machen, hätte der 29 Jahre alte Angreifer entscheidenden Anteil daran.

"Er ist schon die ganze Saison ein Vorbild für uns alle. Seine Tore sind unglaublich wichtig", sagt Trainer Hannes Wolf über seinen Torjäger vom Dienst. Dieser sei ein "Phänomen und immer da, wenn wir ihn brauchen", lobt auch Timo Baumgartl.

Selbst gebastelte Torjäger-Kanone

Dabei ist Terodde ein Spätberufener. Auf seinen Profistationen in Duisburg, Düsseldorf, Köln und bei Union Berlin wartete er lange auf den Durchbruch, ehe er beim VfL Bochum so richtig durchstartete und mit 25 Treffern im vergangenen Jahr Torschützenkönig der 2. Liga wurde.

Da es im Unterhaus im Gegensatz zur Bundesliga keine Kanone gibt, bestellte seine Ehefrau Laura kurzerhand eine bei Ebay und verzierte diese mit Namen und Anzahl der Tore. Die Trophäe steht inzwischen im Gästezimmer. Welche Trophäe es diesmal gäbe, "weiß ich nicht. Meine Frau hat nichts angedeutet", sagte Terodde der "Sport Bild", "aber es gibt ja auch noch nichts zu feiern".

Mit Stuttgart zum "großen Ziel"

Die Chancen auf eine Party stehen aber gut - vor allem dank Terodde. Der sieht sich jedoch ganz bescheiden als Teamplayer. Er sei lediglich der letzte Mann in einer Kette, "ich werde sehr gut von meinen Teamkollegen bedient". Und überhaupt sei er ja dafür da, "Tore zu schießen".

Dass dies seit Monaten "sehr, sehr gut" gelingt, weiß der Angreifer selbst. "Es fühlt sich gerade sehr, sehr gut an. Ich hoffe, dass ich noch nicht am Höhepunkt angekommen bin." Er genieße "jetzt den Moment. Wir wissen aber, dass wir noch Punkte benötigen, um unser Ziel endgültig zu erreichen."

Bislang hat Terodde lediglich fünf Bundesliga-Kurzeinsätze über insgesamt 32 Minuten in der Saison 2010/11 für den 1. FC Köln absolviert. Dies soll sich ab Sommer ändern. Er traue sich die Bundesliga zu, betonte er, "das war immer mein großes Ziel. Deswegen bin ich vor der Saison zum VfB, damit motiviere ich mich jeden Tag, mir diesen Traum endlich zu erfüllen."

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