08.05.2017 14:13 Uhr

Abstiegskampf: Dem HSV schlottern die Knie

Die HSV-Profis stehen unter großem Druck
Die HSV-Profis stehen unter großem Druck

Der erneut schwache Auftritt des Hamburger SV macht den Fans wenig Hoffnung auf eine direkte Rettung. Markus Gisdol stellte sich energisch vor sein verunsichertes Team.

Frust? Fehlanzeige! Markus Gisdol konnte am Tag nach dem nächsten Schritt in Richtung des unrühmlichen "Relegations-Triples" schon wieder lächeln. "Dieser Punkt hat uns in eine gute Ausgangsposition gebracht", sagte der Trainer des Hamburger SV zur Nullnummer in einem tristen Kellerkrimi gegen Mainz 05: "Durch eine Niederlage hätte sich diese dramatisch verschlechtert."

Als Tabellen-16. hat der HSV zwei Spieltage vor dem Saisonende tatsächlich noch alles in der eigenen Hand. Der Auftritt gegen den direkten Konkurrenten aus Rheinhessen machte den Fans allerdings wenig Hoffnung auf die direkte Rettung. So herrschte zunächst einmal Zufriedenheit darüber, den FC Ingolstadt auf dem direkten Abstiegsplatz wieder auf vier Zähler distanziert zu haben.

Gisdol, der vor dem Duell am kommenden Samstag bei Schalke 04 auf ein erneutes Kurztrainingslager verzichtet, hatte sich schon kurz nach dem Abpfiff mit aller Macht vor seine strauchelnde Mannschaft gestellt. Die schwache Leistung gegen Mainz erklärte er vor allem mit der "außergewöhnlichen" Drucksituation. "Man kann den Auftritt nicht mit normalen Maßstäben messen", sagte der 47-Jährige immer wieder: "Auch wenn es Profisportler sind, das sind alles junge Burschen. Die Spieler sind keine Roboter."

Spieler wollen nicht in Geschichtsbücher eingehen

Die Botschaft vor den verbleibenden Partien in Gelsenkirchen und dann in einem möglichen Endspiel gegen den VfL Wolfsburg ist unmissverständlich: Zwischen den Chefcoach und sein verunsichertes Team passt kein Blatt Papier, der Klub hält im Existenzkampf zusammen. Doch Gisdols Worte legten auch die Interpretation nahe, dass den HSV-Profis arg die Knie schlottern. Und der Druck wird bei den kommenden Aufgaben noch zunehmen.

"Uns hat der Mut gefehlt", hatte Routinier Aaron Hunt nach dem uninspirierten Auftritt gegen Mainz eingeräumt, gab sich für die kommenden Aufgaben dennoch optimistisch. "Wir werden bis zum allerletzten Atemzug dafür kämpfen, den HSV in der ersten Liga zu halten", sagte Torhüter Christian Mathenia, am Sonntag stärkster Hamburger: "Wir wollen alle nicht in die Geschichtsbücher eingehen, als die ersten Spieler, die mit dem Verein abgestiegen sind."

Knifflige Personalsituation

Im Duell mit den 05ern um Trainer Martin Schmidt agierte der HSV viel zu eindimensional mit hohen Bällen Richtung Bobby Wood, der gegen die hochgewachsene Mainzer Abwehrreihe keine Akzente setzen konnte. Die Hamburger stellen nach dem ersten Absteiger Darmstadt 98 mit nur 30 Toren weiter die schwächste Offensive der Liga. In der ohnehin wackeligen Defensive muss zudem gegen Schalke auch noch Stabilisator Mergim Mavraj nach seiner fünften Gelben Karte ersetzt werden.

Die Personalsituation bleibt für den HSV-Coach knifflig. Die beiden teuren Olympiasieger Douglas Santos und Walace scheinen für den Klassenkampf nicht bereit. Gegen Mainz schickte der HSV-Trainer mit Vasilije Janjicic von Beginn an und Bakery Jatta als Einwechselspieler lieber zwei 18-Jährige auf den Rasen.

Der Weg zur Rettung für den HSV ist alles andere als vorgezeichnet.

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