15.04.2017 19:46 Uhr

Nagelsmann: BVB "einen Tick besser", aber...

Väter des Hoffenheimer Erfolgs: Alexander Rosen und Julian Nagelsmann (r.)
Väter des Hoffenheimer Erfolgs: Alexander Rosen und Julian Nagelsmann (r.)

Als die historischen Hoffenheimer die Kabinen-Party einläuten wollten, war Dietmar Hopp schon da. Der glückselige 1899-Mehrheitseigner eilte nach dem spektakulären 5:3 (2:2) gegen Borussia Mönchengladbach in die Umkleide, um die Profis mit seinem "Zicke zacke" als Erster zur (fast) perfekten Europacup-Premiere zu beglückwünschen. 14 Punkte Vorsprung auf Platz sieben wird der Tabellendritte der Bundesliga in den ausstehenden fünf Partien nicht verspielen.

Offiziell werden Gratulationen zum größten Erfolg der Klubgeschichte zwar noch gar nicht entgegengenommen - die gute Laune wurde aber demonstrativ zur Schau gestellt. "Ich nehme den Glückwunsch zum attraktivsten Manager der Liga an", scherzte Sportchef Alexander Rosen - und hatte damit die Lacher auf seiner Seite: "Es ist klar, dass wir sehr wahrscheinlich im Europacup spielen werden. Die Saison ist schon erfolgreich. Nun geben wir alles, um diesen Erfolg zu maximieren."

Im Klartext heißt dies, dass die TSG den dritten Platz halten will, um direkt in die Champions League zu stürmen. Die Playoffs zur Königsklasse jedenfalls haben die Kraichgauer bei elf Zählern Vorsprung auf Rang fünf schon so gut wie sicher in der Tasche. Alles läuft auf einen Zweikampf mit Borussia Dortmund (ein Punkt zurück) hinaus - am 32. Spieltag treffen beide Teams in Dortmund aufeinander.

BVB "einen Tick besser"

"Natürlich haben wir die Chance auf Platz drei", sagte Erfolgstrainer Julian Nagelsmann, bevor er sich auf den Weg ins "ZDF-Sportstudio" machte: "Wir haben es in der eigenen Hand, um es so zu gestalten, dass es eine tolle Saison für uns wird. Der BVB hat schon eine sehr, sehr gute Truppe. Die sind einen Tick besser als wir - aber wir geben alles, um Paroli bieten zu können."

Was "alles geben" bedeutet, konnten die 30.150 Zuschauer in der ausverkauften Arena am Samstag wieder einmal bestaunen. In einem "unfassbar attraktiven Spiel" (Nagelsmann) mit "Hochgeschwindigkeits-Fußball von beiden Seiten" (Gladbachs Trainer Dieter Hecking) sorgten Ádám Szalai (9./24.), Kerem Demirbay (58./89.) und Mark Uth (75.) mit ihren Toren dafür, dass die Hoffenheimer ihren Klubrekord auf 15 Heimspiele ohne Niederlage ausbauten.

Für die Borussia bedeutet die erste Pleite nach sechs Spielen gegen die TSG ohne Niederlage einen herben Rückschlag im Kampf um die Qualifikation für die Europa League. Daran änderten auch die Tore von Jannik Vestergaard (31.), Lars Stindl (35.) und Mahmoud Dahoud (78.) nichts.

Dingert macht keine gute Figur

Dass sich Schiedsrichter Christian Dingert bei der Partie zahlreiche grobe Fehler auf beiden Seiten leistete, spielte am Ende kaum eine Rolle - die Beteiligten hatten sogar Mitleid mit dem Referee. "Für den Schiedsrichter war das unglaublich schwer. So schnell konnte er gar nicht hin- und herlaufen", äußerte Hecking: "Ich mache ihm keinen Vorwurf. Bei dem Tempo muss man Fehlentscheidungen auch mal akzeptieren."

Akzeptieren würden die Hoffenheimer, die am Freitag beim 1. FC Köln spielen, auch Schützenhilfe der Gladbacher - Hecking stellte die ihn Aussicht: "Die tolle Saison der TSG wird in der Champions League gipfeln. Vielleicht können wir am Samstag mit einem Sieg gegen Dortmund helfen - denn wir wollen auch nach Europa."

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