HSV-Coach Markus Gisdol hat Aaron Hunt vor dem Bundesliga-Nordderby ein Sonderlob ausgesprochen.

"Jetzt gewinnt er viele Bälle, ist ein richtig guter Pressing-Spieler, macht eine gute Partie nach der anderen", sagte der 47-Jährige dem "kicker". "Als nach der Transferperiode klar war, dass Aaron bleibt, habe ich mit ihm gesprochen und ihm aufgezeigt, wie er noch mal auf ein anderes Niveau kommen kann", erklärte der Coach.

Hunt stand im Winter vor dem Absprung vom HSV. Vor der Rückkehr ins Weserstadion am Ostersonntag (15:30 Uhr) zeigte sich der langjährige Werder-Profi zuletzt aber in Topform und traf beim 2:1-Sieg gegen 1899 Hoffenheim doppelt.

Angesichts des Leistungssprungs sieht Gisdol auch über den Sommer hinaus eine Perspektive an der Elbe für den 30 Jahre alten Offensivmann. "Selbstverständlich", sagte der HSV-Coach. Zwar sei es angesichts der weiter bedrohlichen Lage im Abstiegskampf "noch viel zu früh, über die kommende Saison zu reden." Doch die Hanseaten planen, weiter "auf dieses intakte Gefüge" zu setzen.

Gisdol: Bei Wood hat es "klick gemacht"

In diesem Gebilde spielt auch Bobby Wood eine tragende Rolle. Der Stürmer hat einen deutlichen Leistungssprung gemacht. Gisdol erklärte, wie er den US-Boy auf die nächste Stufe gehoben hat: "Ich habe ihn vor der Abreise ins Wintertrainingslager gefragt, ob er ein durchschnittlicher Bundesligaspieler bleiben oder ob er auf das nächste Level kommen will.

Zuvor habe beim 24-Jährigen vor allem das Spiel gegen den Ball gefehlt. "Daran hat er praktisch nicht teilgenommen. Wir haben ihm mit Videosequenzen von anderen Spielern deutlich gemacht, wie er durch Druck auf den Gegner Umschaltsituationen für die gesamte Mannschaft erzwingen kann", so der Trainer, der sich freute: "Es hat schnell klick gemacht."

"Kein Scout wollte unsere Spiele sehen"

Eine Frage der Bereitschaft sei es aber nicht gewesen. "Bobby ist ein guter Typ. Es ging eher darum, den Sinn darin zu sehen und es zu verstehen." Mittlerweile setzt Gisdol Wood sogar als positives Beispiel für die Mitspieler des Stürmers ein: "Um wieder anderen die Bedeutung des Spiels gegen den Ball zu verdeutlichen. Das hat einen Domino-Effekt."

Dass der Angreifer durch seine guten Leistungen auch Begehrlichkeiten bei anderen Klubs geweckt hat, macht Gisdol keine Sorgen. "In der Hinrunde waren die Scouting-Plätze bei uns im Stadion fast alle leer, weil kein Scout unsere Spieler sehen wollte. Jetzt sind die Plätze wieder voll, weil in einer funktionierenden Mannschaft auch der Einzelne auffällt."