05.04.2017 12:27 Uhr

Köln hält sich bedeckt, Frankfurt hadert

Unterschiedliche Reaktionen in Köln und Frankfurt
Unterschiedliche Reaktionen in Köln und Frankfurt

Die Fans im Kölner Stadion sangen auch Minuten nach dem Abpfiff noch von Europa, doch auch nach dem nächsten wichtigen Dreier gegen den direkten Konkurrenten Eintracht Frankfurt wollten die Verantwortlichen und Spieler des 1. FC Köln davon nichts hören.

"Ich bin überhaupt niemandem böse, wenn er was auch immer fragt", sagte Trainer Peter Stöger nach dem 1:0 (0:0) gegen den direkten Verfolger und fügte in Richtung der Journalisten an: "Aber ich muss auch nicht immer eine Antwort geben. Dann dürfen Sie auch nicht böse sein."

Zumindest in der Öffentlichkeit soll Europa (noch) kein Thema beim FC sein, doch bei aller Zurückhaltung: Auch in Köln kann jeder die Tabelle lesen. Und die spricht sieben Spieltage vor dem Ende deutlich für eine Rückkehr des FC in den Europacup - nach 25-jährige Abstinenz. Mit 40 Punkten liegt der FC voll auf Kurs, und endlich klappte es auch mal wieder mit einem Sieg, wenn Torjäger Anthony Modeste nicht trifft.

Das war dem FC zuletzt im März 2016 beim 2:0 gegen Hannover mit zwei Treffern von Leonardo Bittencourt gelungen. Am Dienstag gegen die spielerisch lange überlegene Eintracht machte Milos Jojić (53.) den Unterschied. "Du kannst nicht punkten, wenn du nur schön spielst, aber nicht effektiv bist", klagte Eintracht-Trainer Niko Kovač.

Kovač: "So ist Fußball"

Wie es geht, zeigte Jojić, der eine der wenigen Chancen verwertete. "Jojić' Schuss geht an den Innenpfosten und dann ins Tor - aber so ist das im Fußball", sagte Kovač. FC-Torhüter Timo Horn meinte nur: "So einen Schuss aus der zweiten Reihe haben wir gebraucht. So kann er gerne weitermachen."

Aus Kölner Sicht am liebsten schon am Samstag im Derby gegen Borussia Mönchengladbach (15:30 Uhr). Auch wenn es "dort noch einen Ticken schwieriger werden wird als gegen Frankfurt", befürchtete Horn: "Weil die Gladbacher offensiv wirklich enorme Qualität haben."

Es wirkte fast so, als hätten Spieler und Offizielle dieses demütige Auftreten abgesprochen. Auch Kapitän Matthias Lehmann meinte, es gehe darum, "von Spiel zu Spiel zu schauen. Jedes Mal, wenn wir das Wort in den Mund nehmen, bekommen wir einen auf den Deckel. Deswegen wird das von uns keiner mehr machen", sagte er.

Köln kann Bobic nicht erschrecken

Nach dem Derby geht es für den FC unter anderem noch gegen die Überflieger von 1899 Hoffenheim (21. April), zum heimstarken Vizemeister Borussia Dortmund (29. April) oder zum nächsten rheinischen Rivalen Bayer Leverkusen (13. Mai). Das Programm hat es in sich - die Chancen auf Europa sind dennoch so groß wie lange nicht.

Wenngleich auch nicht alle Beteiligten den Kölnern diesen Coup zutrauen. "Wir hätten mindestens einen Punkt verdient gehabt", sagte etwa Frankfurts Sportvorstand Fredi Bobic: "Köln hat mich nicht erschreckt und nicht gespielt, dass man sagen könnte: Die marschieren dann durch im Europapokal."

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