02.04.2017 19:55 Uhr

Wahnsinn! Bayer rettet Punkt nach Gomez-Hattrick

Drei Treffer in sieben Minuten: Mario Gomez schießt Wolfsburg fast zum Sieg
Drei Treffer in sieben Minuten: Mario Gomez schießt Wolfsburg fast zum Sieg

Mit dem viertschnellsten Hattrick der Bundesliga-Geschichte hat Mario Gomez ein verloren geglaubtes Spiel auf den Kopf gestellt. Dennoch musste sich der VfL Wolfsburg nach einem spektakulären 3:3 (0:1) bei Bayer Leverkusen mit einem Punkt begnügen.

Der zuvor glücklose Gomez verwandelte einen 0:2-Rückstand in nur 6:58 Minuten (80., 83., 87., Foulelfmeter) in eine Führung - plötzlich stand es 2:3. Dann trat der eingewechselte Youngster Kai Havertz auf den Plan und schnappte den Wölfen doch noch zwei enorm wichtige Punkte im Abstiegskampf weg. Zuvor hatten Karim Bellarabi (40.) und Kevin Volland (65.) für die Werkself getroffen.

Der VfL liegt nach 26 Spieltagen einen Punkt vor Relegationsplatz 16, Bayer auch nur drei Punkte. "Das kostet Nerven", erklärte Wolfsburg-Coach Andries Jonker, unter dem Gomez immer trifft, konsterniert: "Du glaubst, noch was holen zu können, holst auch was - und dann schenkst du es wieder her."

Gomez stand nach dem Schlusspfiff gesenkten Kopfes auf dem Rasen und konnte es einfach nicht fassen. Zögerlich nahm der Stürmer seinen Lieblingstrainer Andries Jonker in den Arm - er war immer noch aufgerüttelt, durchgeschüttelt von einer sensationellen Schlussphase. "Ich kann irgendwie nicht glücklich sein", seufzte der deutsche Nationalspieler. Gomez erzielte seine Saisontore zehn, elf und zwölf. Sein Mitspieler Christian Träsch nannte ihn "unsere Lebensversicherung".

Korkut: "Am Ende noch mal eine Reaktion gezeigt"

Bayer-Trainer Tayfun Korkut erlebte am Sonntag den wohl aufregendsten seiner 43 Geburtstage: "Immerhin haben wir am Ende noch mal eine Reaktion gezeigt", sagte der Übungsleiter. Korkut wartet weiter auf den ersten Sieg mit der Werkself.

Die schmeichelhafte Führung für die Gastgeber hatte Karim Bellarabi erzielt, der in der 40. Minute ein präzises Zuspiel von Charles Aranguiz zu seinem zweiten Saisontreffer verwertete. Für Bayer war es wettbewerbsübergreifend nach 303 Minuten ohne Torerfolg der erste Treffer. In der 65. Minute traf Kevin Volland nach feinem Hackentrick des eingewechselten Havertz zum 2:0.

Bayer, das kurzfristig auf Torjäger Chicharito (Oberschenkel) und Kevin Kampl (Infekt) verzichten musste, agierte vom Start weg mit drei gelernten Stürmern. Admir Mehmedi, Kevin Volland und Routinier Stefan Kießling, der nach langer Zeit mal wieder in der Startformation stand, stellten die Wolfsburger Hintermannschaft vor ihrer neuen Nummer eins Koen Casteels aber zunächst vor keine großen Probleme.

Bellarabi bestraft Wolfsburger Chancenwucher

Vor 28.576 Zuschauern, darunter der ehemalige VfL-Sportchef Klaus Allofs, hatten die Gäste in der zwölften Minute die erste gute Möglichkeit, als Riechedly Bazoer Schlussmann Bernd Leno mit einem beherzten Schuss von der Strafraumgrenze prüfte.

In der 22. Minute hätten die Niedersachsen in Führung gehen müssen, aber Gomez, der bereits vier Minuten zuvor an Leno gescheitert ware, verpasste um Haaresbreite eine hervorragende Hereingabe von Vieirinha. Bayer agierte zunächst viel zu einfallslos und versprühte erstmals bei einem Weitschuss von Bellarabi in der 33. Minute Gefahr. Kurz darauf gelang dem Offensivspieler die glückliche Führung.

Auch nach dem Seitenwechsel waren die Wolfsburger über weite Strecken tonangebend und brachten die instabile Bayer-Defensive ein ums andere Mal in große Verlegenheit. Nach dem 0:2 löste Gomez eine Schlussphase aus, wie man sie selten zu sehen bekommt.

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