01.04.2017 21:53 Uhr

"Partyminister" Holtby belohnt couragierten HSV

HSV-Held Holtby heizte nach dem Spiel den eigenen Fans ein
HSV-Held Holtby heizte nach dem Spiel den eigenen Fans ein

Der Hamburger ist mit einem höchst emotionalen Sieg gegen den 1. FC Köln in die entscheidende Saisonphase gestartet. Die Rheinländer wollen den Rückschlag im Europacup-Rennen schnell verdauen.

Lewis Holtby war nicht mehr einzufangen. Der Matchwinner des Hamburger SV stürmte schnurstracks Richtung Nordtribüne des Volksparkstadions, kletterte in den Fanblock und ließ sich nach dem hochemotionalen 2:1 (1:1)-Sieg gegen den 1. FC Köln von den wild jubelnden HSV-Anhängern herzen. Anschließend startete der "Partyminister" der Hanseaten höchstpersönlich die La Ola.

"Das kann man nicht beschreiben. Ich bin so glücklich, dass es heute bei meinem Jubiläum geklappt hat", sagte der Mittelfeldkämpfer wenige Minuten später - noch immer völlig beseelt. Holtby hatte in seinem 300. Profispiel in der Nachspielzeit für den enorm wichtigen Siegtreffer der Hamburger im Kampf um den Klassenerhalt gesorgt.

Gisdol: "Man hatte das Gefühl, das Stadion bricht fast auseinander"

"Ich muss erstmal etwas runterkommen", sagte HSV-Coach Markus Gisdol, "man hatte das Gefühl, beim 2:1 bricht das Stadion fast auseinander." Seine Profis strahlten unterdessen um die Wette. Er kriege "schon wieder eine Gänsehaut", stammelte Dennis Diekmeier. Es sei so wichtig, dass sich die verbesserten Leistungen auch in der Tabelle zeigten, sagte der ehemalige Kölner Mergim Mavraj: "Aber wir müssen fokussiert bleiben."

Der HSV, der bereits am Dienstag (20:00 Uhr) wieder in Dortmund ran muss, ist seit nunmehr acht Bundesliga-Partien vor eigenem Publikum ungeschlagen (sechs Siege und zwei Remis) - das ist die längste Serie seit knapp sieben Jahren. "Die Jungs dürfen sich heute freuen. Wir sind aber noch lange nicht am Ziel", warnte Gisdol, der zudem um einen seiner Leistungsträger bangt.

Jojić-Treffer reicht dem Effzeh nicht

Nicolai Müller, Torschütze um 1:0 (13.), humpelte in der 52. Spielminute mit Verdacht auf eine Bänderverletzung im Knie vom Platz. Nähere Untersuchungen am Sonntag sollen Aufschluss über die Schwere der Blessur geben. "Das ist heute der Wermutstropfen", sagte Gisdol. Auch Müllers Kollegen fühlten mit dem vor Schmerzen schreienden Außenspieler.

Der HSV zeigte nach dem Schockmoment eine gute Reaktion. Beim Stand von 1:1, Milos Jojić (25.) hatte den 2900. Bundesligatreffer des HSV ausgeglichen, waren es die Gastgeber, die zum Ende der 90 Minuten noch einmal drängten. Und von Holtby schließlich belohnt wurden.

Holtby mal wieder der Laufstärkste

Sein anschließendes Jubelbad verstand er vor allem als Dankeschön an die treuen Fans: "Wir müssen zusammenhalten. Nicht immer nur labern, sondern auch Taten zeigen", meinte der 26-Jährige, der mit 12,6 Kilometer laufstärkster Spieler der Partie war.

Holtby traf bereits zum fünften Mal gegen Köln und sorgte für richtig schlechte Laune bei FC-Trainer Peter Stöger, dem das Zweikampfverhalten seines Teams in der Schlussphase so gar nicht gefiel. "Wir hatten drei-, viermal die Gelegenheit, die Situation zu klären", sagte Stöger bedient.

Die Rheinländer verpassten die Chance, ihre Ausgangsposition im Rennen um die Europacup-Tickets ein ganzes Stück zu verbessern. "Jetzt haben wir zwei Heimspiele und ich bin mir sicher, dass wir da punkten werden", sagte Keeper Timo Horn trotzig. Am Dienstag müssen die Kölner gegen den direkten Konkurrenten Eintracht Frankfurt ran (20:00 Uhr).

Online-Wettanbieter: bet365 | Interwetten | sportingbet | Tipico Sportwetten