13.03.2017 13:46 Uhr

Hamburg feiert Wood: "Tribüne voll mit Scouts"

Hat sich in Windeseile in der Bundesliga etabliert: Bobby Wood
Hat sich in Windeseile in der Bundesliga etabliert: Bobby Wood

Bobby Wood weckt Begehrlichkeiten - bei Top-Klubs aus dem Ausland genauso wie bei Balljungen aus Hamburg.

Der HSV-Angreifer überließ nach dem so wichtigen 2:1 (1:1) gegen Borussia Mönchengladbach sein Trikot in den Katakomben einem kleinen Fan. Der Knirps machte große Augen, stopfte sich das Hemd unter die Jacke und rannte davon. Er wollte wohl seinen neuen Schatz schnell in Sicherheit bringen.

Fast schien es so, als wäre Wood der neue Rummel um seine Person etwas unangenehm. "Jeder Spieler macht es gerade richtig gut, und es macht Spaß, mit allen zusammenzuspielen", schwärmte der 24-Jährige nach seiner starken Vorstellung und seinem bemerkenswerten Siegtreffer (80.): "Ich fühle mich gut, spüre das Vertrauen der ganzen Mannschaft."

Big Bobby, wie ihn die "Bild" am Montag nannte, machte sich hinterher ganz klein. Dabei zeigte der US-Amerikaner einen wahrlich großen Auftritt.

Vor seinem entscheidenden Tor lag er nach einem vermeintlichen Foul schon am Boden, er lamentierte, rappelte sich aber schnell auf, als er merkte, dass der Ball wieder zu ihm kommen würde. Die Hereingabe von Filip Kostić legte er sich seelenruhig zurecht, ließ Jannik Vestergaard ins Leere grätschen und verwandelte eiskalt zum umjubelten Sieg gegen die bis dahin beste Rückrundenmannschaft. Einen Pierre-Michel Lasogga, Relegationsheld von 2014, hat er längst vergessen lassen.

Aufwärtstrend setzt sich fort

"Das war Instinkt", erklärte Wood nach seinem fünften Saisontor: "Genau in dem Moment, als ich aufgestanden bin, kam der Ball zu mir, und dann hatte ich das Gefühl, dass die anderen Spieler reingrätschen, sodass ich noch den Haken gemacht habe."

Und so feierte der HSV den fünften Sieg in den letzten sieben Heimspielen, mit nun 13 Punkten in der Rückrunde holte das Team von Markus Gisdol so viele Zähler wie in der gesamten Hinserie - bleibt aber punktgleich mit Werder Bremen und dem VfL Wolfsburg auf dem Relegationsrang hängen. "Ruhig bleiben, demütig sein. Dann schaffen wir es und holen die nötigen Punkte", sagte Gisdol über seinen Plan im Endspurt im Abstiegskampf.

"Wir haben die Tribüne voll mit Scouts"

Und vorne soll es Wood richten. Bei den Fans ist der Mann aus Honolulu längst der neue Liebling. Im Internet ist ein Bild, auf dem die HSV-Anhänger den berühmten Hollywood-Schriftzug in "Bobbywood" umtauften, ein viraler Hit. Und auch zahlungskräftige Top-Klubs aus der Premier League sollen auf Wood, den der HSV im Sommer für 3,5 Millionen Euro von Union Berlin geholt hatte, aufmerksam geworden sein. "Wir haben die Tribüne voll mit Scouts", bestätigte Sportchef Jens Todt.

Der Vertrag des US-Boys an der Elbe läuft noch bis 2020, und es ist klar, dass die Hamburger ihren Wood unbedingt behalten wollen. "Granatenhaft" nannte Dennis Diekmeier dessen Auftritt gegen die Borussia, während Lewis Holtby den Auftritt als "brutal" lobte.

Was seine Teamkollegen meinen: Die Sturmspitze übernimmt im Spiel der Rothosen unter Pressingliebhaber Gisdol eine elementare Rolle. Wood tritt stets enorm bissig und laufstark auf und entlastet so das Mittelfeld. Vor allem aber sorgt der frühere Berliner immer wieder für Alarm im gegnerischen Sechzehner. Neun Treffer in 23 Pflichtspielen belegen den besonderen Wert des bescheidenen Torjägers für den Liga-Dino.

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