08.03.2017 11:39 Uhr

Aubameyang: Torjäger mit Extravaganz

Pierre-Emerick Aubameyang spricht immer wieder von seinem Wechselwunsch zu Real Madrid
Pierre-Emerick Aubameyang spricht immer wieder von seinem Wechselwunsch zu Real Madrid

Pierre-Emerick Aubameyang kann sich bei Borussia Dortmund viel erlauben - sofern er regelmäßig das Tor trifft.

Am BVB-Stürmer eine neue Extravaganz zu entdecken, ist gar nicht so einfach. Der gabunische Torjäger von Borussia Dortmund ist auffällig tätowiert, er gibt Unsummen für Friseurbesuche aus, er trägt weiße Pelzmäntel mit Federbesatz. Von vergoldeten Sportwagen ganz abgesehen. Selbst seine Rucksäcke funkeln und glitzern. Bling, bling.

Deshalb fiel zunächst nicht groß auf, dass es auf der linken Schädelseite in seinem rasierten schwarzen Haar rot blitzte. Aubameyang hatte sich für das Ligaspiel gegen Bayer Leverkusen (6:2) den "Swoosh" einarbeiten lassen, das Logo seines Ausrüsters Nike - der BVB lässt sich allerdings von Puma ausstatten. Also war ein kleiner Anpfiff fällig.

Pierre-Emerick Aubameyang wird dieser nicht sonderlich gestört haben. Er ist unsagbar schnell, ein großer Torjäger, aber auch ein lustvoller Anecker. Niemals dramatisch, aber doch regelmäßig leistet sich der Mann, der als Hobby "über Real Madrid reden" angeben könnte, seine kleinen Eskapaden.

Seine Tore sorgen dafür, dass es nie eskaliert. Bleiben sie mal aus, wie im Hinspiel des Champions-League-Achtelfinales bei SL Benfica (0:1), in dem er einen Elfmeter kläglich verschoss, sieht man Aubameyang schwer betrübt. Das breiteste Lächeln der Bundesliga verschwindet, der 27-Jährige kann einsilbig und sogar mürrisch werden.

Real Madrid als Wunschklub

Ansonsten redet er sehr gerne, zuletzt wieder mal über einen Wechselwunsch nach Madrid. "Ich stelle mir die Frage, ob ich nicht fortgehen muss, wenn ich die nächste Stufe erreichen will?", sagte er in einem Interview im französischen Radio, und an anderer Stelle: "Wenn ich auf eine andere Stufe will, muss ich, ganz klar, in diesem Sommer gehen."

Dafür gab es das, was der Boulevard Maulkorb nennen würde: Eine intensive Aufforderung von Sportdirektor Michael Zorc, derlei demnächst zu unterlassen. Der BVB sieht es gar nicht gerne, wenn ein Spieler gehen will, auch das Gefühl, dass Real Madrid doch noch mal eine Liga drüber spielt, ist unangenehm.

Aber so ist es. Der BVB holt Juwelen, veredelt sie und lässt sich fürstlich dafür bezahlen. So war es bei Mario Götze und Robert Lewandowski, und so wird es wohl auch bei Pierre-Emerick Aubameyang sein. Wobei ein Schmerzensgeld jenseits der 60, 70 Millionen Euro ein guter Trost sein könnte.

Tormaschine, die auch mal ihr Ziel verfehlt

Ein kläglicher Elfmeter-Fehlschuss wie in Lissabon passt da in mehrerer Hinsicht nicht in den Kram. In der folgenden Diskussion entstand der Eindruck, Aubameyang sei eine Tormaschine, die sonst nie ihr Ziel verfehlt - doch das ist ein Irrtum. Im Gegenteil: Aubameyang vergibt regelmäßig große Chancen.

Er erarbeitet sich allerdings auch weit mehr Gelegenheiten als die meisten anderen, sodass er häufig dennoch zwei Tore macht. Wie zuletzt auch gegen Leverkusen: Ein sicheres Tor verstolpert, zwei erzielt. In der Bundesliga sind es 21 in 23 Spielen.

Seine Haare trägt Pierre-Emerick Aubameyang übrigens wieder wie üblich. Der "Swoosh" war beim Training am Dienstag schon wieder verschwunden.

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