04.03.2017 11:08 Uhr

Nächster Angstgegner: HSV zittert vor Hertha

Lewis Holtby und Co. müssen gegen den nächsten Angstgegner ran
Lewis Holtby und Co. müssen gegen den nächsten Angstgegner ran

Sechs der letzten sieben Partien gegen Hertha BSC verloren, dabei nur in einem Spiel das Tor getroffen, und die Berliner haben unter der Woche auch noch einmal extra Schuss-Training gemacht - da fängt selbst Markus Gisdol ein bisschen an zu zittern.

"Es wird eine ganz harte Nuss", sagte der Trainer des Hamburger SV vor der Partie am Sonntag (17:30 Uhr): "Hertha ist Fünfter und hat 37 Punkte. Das spricht schon Bände."

Dabei sind die Hanseaten eigentlich zum Siegen verdammt. Die Gedanken an die fast schon traditionelle Klatsche in der Vorwoche beim FC Bayern (0:8) sind immer noch frisch, die Tabellensituation (Platz 16) wie eh und je angespannt. Und nun fällt auch noch der neue Innenverteidiger Mergim Mavraj für vier Wochen aus. "Sportlich und menschlich ist der Ausfall unglücklich. Ich bin froh, dass er nicht operiert werden muss", sagte Gisdol über den verletzten Albaner, der sich die Blessur am Mittwoch beim Aus im DFB-Pokal-Viertelfinale gegen Borussia Mönchengladbach (1:2) zugezogen hatte.

Der Respekt an der Elbe vor den Hauptstädtern von Trainer Pál Dárdai ist groß. Hertha sei eine "sehr schwer zu spielende Mannschaft, die dir wenig Möglichkeiten gibt", sagte Gisdol. Und Sportchef Jens Todt meinte: "Hertha spielt eine richtig starke Saison. Das ist Top-Niveau in der Bundesliga." Im Gegensatz zum HSV.

Hertha "schießt" sich ein

Und Hertha hat sich unter der Woche noch einmal richtig "eingeschossen" auf den Bundesliga-Dino. Dárdai schickte seine Mannschaft zur Abwechslung mit Infrarot-Pistolen auf einen Schießstand. "Statt im Regen mit dem Fuß zu schießen und pitschnass zu sein, haben wir uns für diese Schießübung entschieden", sagte der Ungar und fügte mit einem Grinsen hinzu: "Manche Spieler sollten mal auf dem Platz so gut schießen wie hier in der Halle."

Während sich Dárdai in Berlin mit Luxusproblemen beschäftigen kann, geht es für den HSV "nur noch ums Überleben", wie die Bild-Zeitung schrieb: "Der Kampf um den Klassenerhalt wird wieder mal brutal." Verlieren ist angesichts von zwei Punkten Rückstand auf einen Nichtabstiegsplatz also verboten. "Wir zahlen immer noch die Rechnung von den ersten zehn Spielen, das wird uns bis Saisonende begleiten", sagte Gisdol.

So richtig scheint er selbst nicht an einen Sieg gegen den Angstgegner aus Berlin zu glauben. "Natürlich wollen wir das Spiel gewinnen, aber in puncto Erwartungshaltung muss man gegen so eine gute Mannschaft vielleicht auch mal nur einen Punkt mitnehmen", sagte der 47-Jährige.

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