04.02.2017 19:41 Uhr

Köln träumt von Europa - VfL im Abstiegskampf

In einer hitzigen Partie hatte der 1. FC Köln am Ende die Nase vorn
In einer hitzigen Partie hatte der 1. FC Köln am Ende die Nase vorn

Der 1. FC Köln hat sich im Vorderfeld der Bundesliga-Tabelle festgesetzt. Auch gegen den VfL Wolfsburg gab es dank des Torjägers vom Dienst einen Dreier.

Matchwinner Anthony Modeste lachte und tanzte mit seinen Mannschaftskollegen im Kölner Regen vor der Südkurve. Die Fans sangen währenddessen schon vom Europapokal und feierten ihre Helden auch Minuten nach dem Schlusspfiff. Nach dem mühsam erkämpften, aber absolut verdienten 1:0 (0:0) des 1. FC Köln gegen den VfL Wolfsburg rückt der Traum vom internationalen Fußball in der Domstadt immer näher - bei den ambitionierten Niedersachsen heißt die bittere Realität Abstiegskampf.

FC-Trainer Peter Stöger sprach von "einer außergewöhnlichen Leistung" und lobte sein Team für den großen Einsatz bis zum Schlusspfiff. "Ich bin beeindruckt davon, wie meine Mannschaft das Spiel angenommen und wie sie alles versucht hat, um dieses Spiel zu gewinnen", sagte der Österreicher: "Es ist eine neue Situation für uns, dass wir in der Tabelle weiter oben stehen. Wir wollen uns da oben festsetzen."

Strittiger Elfer geht im Jubel unter

Die Vorzeichen dafür stehen gut - vor allem, weil sich die Kölner wieder einmal auf ihren Torjäger Modeste und ihre Heimstärke verlassen konnten. Der Franzose blieb bei seinem Foulelfmetertor in der 81. Minute eiskalt und verwandelte zu seinem 15. Saisontreffer. Zum Vergleich: Die gesamte Wolfsburger Mannschaft hat lediglich zwei Tore mehr erzielt. Dass der Strafstoßpfiff von Schiedsrichter Patrick Ittrich zumindest strittig war, ging im Kölner Freudentaumel unter.

"Es wurde auch schon gegen uns entschieden, diesmal haben wir halt den Elfmeter bekommen. So ist es im Fußball", sagte Außenverteidiger Konstantin Rausch lächelnd.

Ismaël: "Seit Wochen im Abstiesgskampf"

Es passte in die Kölner Jubelstimmung, dass Marcel Risse im Vorfeld der Partie für seinen 30-m-Freistoßtreffer im Derby in Mönchengladbach als Torschütze des Jahres 2016 der ARD ausgezeichnet wurde und Ex-Präsident Wolfgang Overath nach beigelegtem Streit erstmals seit 2011 wieder im Stadion war.

32 Punkte hat der zu Hause noch ungeschlagene FC auf dem Konto und hält sich hartnäckig in der erweiterten Spitzengruppe. Von derartigen Sphären und von seinen eigenen Ansprüchen ist der VfL als 14. mit 19 Punkten meilenweit entfernt - daran änderte auch die kämpferische Vorstellung nichts. "Wir sind schon lange im Abstiegskampf, seit Wochen und nicht erst seit heute", sagte Trainer Valérien Ismaël.

Niederlage für den VfL kein Rückschritt

Der Franzose hatte sein Team gut auf das Kölner Flügelspiel eingestellt und lobte die "gute Einstellung der Mannschaft" - gleichwohl ging durch die defensive Grundeinstellung so gut wie gar nichts nach vorne. Ein Volleyschuss von Maximilian Arnold (71.) und einige wenige aussichtsreiche Möglichkeiten genügten unter dem Strich nicht, um Köln ernsthaft zu gefährden.

Dennoch wertete Ismaël die Niederlage nicht als Rückschritt - mit Ausnahme des Ergebnisses sei er sogar recht zufrieden mit dem Auftritt seiner Mannschaft. "Wir haben kaum Torchancen zugelassen und waren sehr stabil", sagte der 41-Jährige: "Dann kommt die Elfmeterszene, die kein Elfmeter war. Das ist sehr ärgerlich, dass wir durch eine solche Situation das Spiel verlieren. Aber wir kennen das alle: Wenn du oben stehst, sind die Entscheidungen auf deiner Seite. Wenn du unten stehst, ist es eben andersherum."

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