04.02.2017 19:20 Uhr

Hertha ohne Lust auf Kritik

Berlin musste lange um die drei Punkte gegen Ingolstadt zittern
Berlin musste lange um die drei Punkte gegen Ingolstadt zittern

Hertha BSC quälte sich gegen den FC Ingolstadt zu einem 1:0. Nach dem ersten Sieg des Jahres war die Erleichterung zwar groß, doch die Berliner müssen sich steigern.

Nach dem ersehnten ersten Sieg des Jahres hatte Pál Dárdai überhaupt keine Lust auf Kritik. "Wir haben mit 1:0 gewonnen. Warum soll ich mich wieder mit komischen Fragen beschäftigen? Das ist nicht in Ordnung!", sagte der Trainer von Hertha BSC nach dem mühsamen und äußerst unansehnlichen Arbeitssieg gegen den FC Ingolstadt.

Vor allem bei Dárdai schien die Erleichterung groß, dass es nach zuvor zwei Niederlagen in der Bundesliga endlich wieder zu drei Punkten gereicht hatte. Dass dies eigentlich nur dank eines Blitztores von Genki Haraguchi nach 61 Sekunden geschah, wollte der Ungar jedoch so nicht stehen lassen. "Die Jungs haben vorbildlich gekämpft. Ich bin sehr zufrieden mit dem Spiel", sagte der Hertha-Coach - und stand mit dieser Meinung doch recht alleine da.

Jarstein: "Wir haben nicht viel Fußball gespielt"

Herthas Stürmer Salomon Kalou sprach ganz offen von einem "Scheiß-Spiel", Keeper Rune Jarstein wurde ebenfalls deutlich: "Wir haben nicht viel Fußball gespielt. Das war Krieg, aber wir haben diese drei Punkte wirklich dringend gebraucht. Nur das zählt", sagte der Norweger und fasste die Stimmung in der Mannschaft zusammen.

Nach den Pleiten gegen Bayer Leverkusen (1:3) und den SC Freiburg (1:2) zu Beginn des Jahres wurde durch den achten Heimsieg im neunten Spiel der eigene Europapokalplatz gefestigt und vor allem das aufkommende Krisengerede im Keim erstickt.

Außerdem gibt der Triumph Auftrieb für das Achtelfinalspiel im DFB-Pokal am Mittwoch (20:45 Uhr) bei Borussia Dortmund. "Es sind dreckige drei Punkte, aber sie geben uns ein gutes Gefühl", sagte Kalou: "Gegen Dortmund müssen wir uns klar steigern."

"Dieser Platz war nur für lange Bälle"

Vor allem in der Schlussphase verpassten die Berliner vor nur 33.425 Zuschauern im mehr als halbleeren Olympiastadion ein deutlicheres Ergebnis. In der Offensive fehlte es an Konsequenz. Dárdai schob das auch auf den schlechten Rasen, der tatsächlich mehr einem Acker mit vielen tiefen Löchern glich. "Dieser Platz war nicht zum Fußball spielen, der war nur für lange Bälle. Das ist nichts für Hertha BSC", sagte der Ungar.

Manager Michael Preetz hakte den "Arbeitssieg" derweil schnell ab und blickte auf das schwere Duell mit Vizemeister Dortmund. "Das wird anspruchsvoll und ambitioniert, aber nicht unmöglich", sagte der ehemalige Profi: "Das ist eines der schwersten Lose, das man erwischen konnte. Aber sicher wird sich Dortmund auch nicht freuen, dass sie gegen uns spielen müssen."

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