03.02.2017 22:26 Uhr

Papadopoulos köpft Bayer in die Krise

Kyriakos Papadopoulos hat den HSV gegen Bayer Leverkusen zum Sieg geköpft
Kyriakos Papadopoulos hat den HSV gegen Bayer Leverkusen zum Sieg geköpft

Aufatmen im Volkspark: Ausgerechnet die Leverkusener Leihgabe Kyriakos Papadopoulos hat den Hamburger SV zumindest für einen Tag aus der direkten Abstiegszone geschossen.

Der Kopfballtreffer des Abwehrspielers besiegelte in der 76. Minute einen nicht unverdienten 1:0-Sieg der Hanseaten gegen Bayer Leverkusen. Die Gäste versinken nach ihrer neunten Saisonniederlage als Tabellenneunter mehr und mehr im Mittelmaß.

"Das war ein sehr enttäuschendes Spiel von uns. Ich habe noch keine Erklärung dafür. Für diese Leistung gibt es auch keine Ausrede", sagte ein bedienter Bayer-Geschäftsführer Michael Schade unmittelbar nach dem Abpfiff.

"Das ist einfach zu wenig"

"Das sagt schon alles, wenn man in Hamburg nur einen oder zwei Torschüsse hat. Wir haben heute ein ganz schlechtes Spiel abgeliefert, obwohl wir schon gegen Gladbach ganz schwach waren. Das ist einfach zu wenig. Ich habe keine Erklärung dafür, wie wir heute so spielen konnten", zeigte sich Stefan Kießling nach der Partie selbstkritisch. Über das europäische Geschäft brauche man "jetzt nicht reden", ergänzte der Stürmer.

Auch TV-Experte Dietmar Hamann ging hart mit der Werkself ins Gericht und sagte: "Über 90 Minuten war das katastrophal. Sie haben sich bemüht, aber spielerisch war das gar nichts."

"Wollten es mehr als Leverkusen"

HSV-Spielmacher Lewis Holtby war dagegen alles andere als unzufrieden: "Wir haben heute gezeigt, dass wir Herz und Leidenschaft auf den Platz gebracht haben. Wir wollten es mehr als Leverkusen. Wenn wir so weiterspielen, mache ich mir keine Sorgen."

War die erste Halbzeit fast durchweg ein Langweiler, begannen zumindest die zweiten 45 Minuten mit einem Paukenschlag: HSV-Torjäger Bobby Wood hatte in der 47. Minute die Führung auf dem Fuß, traf aber nur die Oberkante des Lattenkreuzes. Danach nahm die Partie zumindest phasenweise Fahrt auf, wobei der HSV mehr für das Spiel tat und sich die ersten drei Punkte in der Rückrunde mehr und mehr verdiente.

Viel Kampf, wenig Klasse

Vor 45.653 Zuschauern im Volksparkstadion zog sich die Abtastphase zwischen beiden Mannschaften fast eine halbe Stunde lang hin. Strafraumszenen waren selten, das Geschehen spielte sich zumeist im Mittelfeld ab.

Beide Trainer waren bei der Aufstellung zu Änderungen gezwungen. Bei den Gästen wurde der vom Internationalen Sportgerichtshof CAS wegen Vertragsbruchs zu einer viermonatigen Sperre verurteilte Ex-Hamburger Hakan Çalhanoğlu durch Julian Baumgartlinger ersetzt, für den verletzten Javier Hernández lief Admir Mehmedi auf.

Neuzugänge auf der Bank

HSV-Coach Markus Gisdol schenkte dem wiedergenesenen Ex-Nationaltorwart Rene Adler das Vertrauen. Matthias Ostrzolek vertrat den gelbgesperrten Kapitän Gotoku Sakai.

Erst nach knapp 30 Minuten entwickelten sich Spielzüge mit mehr Zug zum Tor. Doch da beide Defensivreihen sehr solide standen, ergab sich bis zum Halbzeitpfiff keine einzige echte Torgelegenheit.

Zu diesem Zeitpunkt verfolgten die beiden aktuellsten Transfers Leon Bailey (Leverkusen), der in der 82. Minute sein Bundesliga-Debüt feierte, und Walace (Hamburg) das Geschehen noch von der Auswechselbank. Die beiden jeweiligen Königstransfers der winterlichen Wechselperiode standen, wie vorher angekündigt, nicht in den Startformationen.

Kießling scheitert an der Latte

Dafür setzte Leverkusens Trainer zu Beginn der zweiten Halbzeit auf mehr Offensive und brachte für Baumgartlinger Stefan Kießling, der kurz vor Ende noch die Latte traf.

Es brachte nichts, eher im Gegenteil: Die Hausherren traten nun dominanter auf und waren dem ersten Tor näher, schließlich traf Papadopoulos gegen seinen eigentlichen Arbeitgeber.

 

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