26.01.2017 14:09 Uhr

Schalke hofft bei Aufholjagd auf neue Kräfte

S04-Trainer Markus Weinzierl will mit sechs Punkten ins neue Jahr starten
S04-Trainer Markus Weinzierl will mit sechs Punkten ins neue Jahr starten

Manager Christian Heidel holte noch schnell Flügelflitzer Daniel Caligiuri, Mittelfeldmotor Nabil Bentaleb kehrte früher als erwartet vom Afrika-Cup zurück: Nach dem Rumpelstart ins neue Jahr setzt Schalke 04 auf personelle Verstärkung. Denn beim Rückrundenauftakt am Freitag (20:30 Uhr) gegen Eintracht Frankfurt geht es schon um die letzte Chance. Nur mit einem Sieg können die Königsblauen von einer Fortsetzung ihres Europapokal-Abos träumen.

"Sie machen einen guten Eindruck", sagte Trainer Markus Weinzierl am Donnerstag, "sie sind Alternativen für die Startelf, ich bin froh, dass ich sie habe." Nach dem "Duselsieg" gegen den FC Ingolstadt (1:0) forderte Kapitän Benedik Höwedes: "Wir müssen uns steigern. Wir müssen von uns selbst mehr verlangen Wir wollen mit sechs Punkten ins neue Jahr starten." Acht Punkte beträgt der Rückstand auf die Frankfurter, die den letzten Europacup-Platz belegen. Gewinnt Schalke nicht, müssen Heidel und Co. wohl die erste Saison ohne internationalen Fußball seit sieben Jahren planen.

Seit 2010 sind die Gelsenkirchener Stammgast im Europapokal, seit 2001 haben sie nur einmal auf der internationalen Bühne gefehlt. Im ersten Jahr unter der neuen Führung mit Sportvorstand Heidel und Trainer Markus Weinzierl droht das Ende des Abonnements - auch weil die beiden bisher nicht wie erhofft liefern.

Weinzierl-Handschrift erkennbar

Caligiuri, der am Mittwoch für geschätzte 2,5 Millionen Euro vom VfL Wolfsburg verpflichtet wurde, ist Heidels zehnter Neuer innerhalb eines halben Jahres. Gegen Ingolstadt stand davon einzig Naldo in der Startelf. Neben der Tottenham-Leihgabe Bentaleb ist der Abwehrchef bislang der einzige, der sich als echte Verstärkung entpuppt hat.

Zwar fallen Rekordeinkauf Breel Embolo sowie die Außenverteidiger Coke und Abdul Rahman Baba mit schweren Verletzungen lange aus. Doch 8,5-Millionen-Verpflichtung Benjamin Stambouli und Sevilla-Leihgabe Yevhen Konoplyanka sind lediglich Reservisten, auch Winterzugang Holger Badstuber reihte sich auf der Bank ein. Immerhin stach Zweitliga-Torjäger Guido Burgstaller als Joker mit dem späten Siegtreffer gegen Ingolstadt.

Von Weinzierls versprochenem Offensivfußball mit frühem Pressing war beim Wiederbeginn nach der Winterpause nichts zu sehen. Die taktischen und spielerischen Fortschritte, die die Schalker nach dem Fünf-Pleiten-Fehlstart in den folgenden zwölf Pflichtspielen ohne Niederlage machten, haben sich seit Mitte Dezember verflüchtigt. Die Handschrift des neuen Trainers ist unleserlich geworden.

Kovač ist zuversichtlich

"Wir müssen wieder mehr Mut entwickeln", sagte Weinzierl, "und am gegnerischen 16er mehr Gefahr inszenieren. Aktuell haben wir vorne nicht die Torquote der Vergangenheit." Gegen Frankfurt müssen sich die Schalker noch einmal unter erschwerten Bedingungen um mehr Spielkultur bemühen - der stark lädierte Rasen wird erst danach ausgetauscht.

Während auf Schalke langsam die Vorschusslorbeeren für Heidel und Weinzierl welken, ist Eintracht-Trainer Robert Kovač ganz entspannt. "Wir wissen, wo wir herkommen", sagte der Kroate, der die Frankfurter erst in der Relegation zum Klassenerhalt geführt hatte: "Unser Ziel ist es, eine ruhige Saison zu spielen."

Nach dem 0:3 am vergangenen Samstag in Leipzig ist fraglich, ob es für Europa reicht. In Gelsenkirchen fehlen unter anderem der gesperrte Torwart Lukáš Hrádecký  und der verletzte Mittelfeldspieler Szabolcs Huszti.

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