22.01.2017 12:02 Uhr

Hrádecký kann nach Blitz-Rot wieder lachen

Lukáš Hrádecký flog gegen RB Leipzig vom Platz
Lukáš Hrádecký flog gegen RB Leipzig vom Platz

Lukáš Hrádecký leitete mit seiner frühen Roten Karte die Niederlage für Eintracht Frankfurt ein. Nach dem Schlusspfiff konnte der finnische Torwart allerdings über sich selbst lachen.

Schon wenige Minuten nach dem Schlusspfiff hatte Lukáš Hrádecký sein Lächeln wiedergefunden. Der Torhüter von Eintracht Frankfurt versteckte sich nach seiner kuriosen Roten Karte nicht, sondern versuchte eine Erklärung zu finden. Mit einer Portion Selbstironie.

"Ich hätte den Ball gehabt, aber dann bin ich gerutscht - und dann hat es so ausgesehen...", sagte der Finne - und lachte dabei fast schon ein bisschen entschuldigend: "Ich wollte kein Tor kassieren. Ich musste etwas entscheiden. Als Torwart kann ich den Ball doch nicht reingehen lassen."

Nach 131 Sekunden hatte Hrádecký im Spiel bei RB Leipzig den Platz verlassen müssen. Es war die zweitschnellste Rote Karte der Bundesliga-Geschichte. Und die schnellste eines Torhüters überhaupt. Der 27-Jährige hatte einen weiten Pass der Leipziger außerhalb des Strafraums abfangen wollen, war auch schnell am Ball, doch dann passierte es: Hrádecký rutschte aus, taumelte, fiel hin - und klärte den Ball mit der Hand.

Ersatzmann Lindner absolviert gutes Debüt

Es war die falsche Entscheidung. Der anschließende Freistoß führte zum 1:0 - das Spiel war damit entschieden. "Lukas tut mir ein bisschen leid. Ich hab ihm gesagt: 'Das passiert dir nur einmal in deiner Karriere, dass du in so einer Situation ausrutschst'", sagte Sportvorstand Fredi Bobic: "Klar hätte er ihn laufen lassen können, aber wir haben auch Zeit zum Überlegen. Er hat halt im Bruchteil der Sekunde zu entscheiden. Da kann ihm keiner einen Vorwurf machen. Das passiert im Fußball, das macht ihn nur noch stärker."

Vorwürfe gab es ohnehin nicht, eher Lob für seinen Ersatzmann Heinz Lindner. Der österreichische Nationaltorwart lieferte ein gutes Bundesliga-Debüt ab und verhinderte mit mehreren starken Paraden eine noch höhere Niederlage. Die entscheidende Szene hatte er allerdings gar nicht mitbekommen.

"Ich habe es nicht gesehen. Ich war glaube ich draußen noch mit meiner Decke beschäftigt", sagte der 26-Jährige. Natürlich habe ich mir mein Debüt anders vorgestellt. Dass man nicht 0:3 verliert. Grundsätzlich bin ich mit meiner Leistung aber zufrieden."

Anerkennung gab es auch von Hrádecký. "Heinz hat gut gespielt, das hat er sich das verdient", sagte er: "Jetzt schauen wir mal, wie viele Spiele Sperre ich bekomme."

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