22.12.2016 13:21 Uhr

Hertha gelingt schwieriger Spagat

Pál Dárdai und seine Mannschaft sind sportlich mehr als nur im Soll
Pál Dárdai und seine Mannschaft sind sportlich mehr als nur im Soll

Die 30-Punkte-Marke geknackt, als Dritter in die Winterpause und hohe Ziele fürs neue Jahr: Hertha BSC krönte eine bislang gute Hinrunde mit dem 2:0-Sieg über Darmstadt 98. Ausgelassen feiern wollte jedoch keiner. Immer noch drückte der Anschlag von Montagabend mit zwölf Toten auf die Stimmung.

"Es war ein besonderes Spiel, es war schwierig für Berlin", erklärte Salomon Kalou. Der Ivorer, der das 2:0 (66.) per Kopf erzielte hatte, sah sein Team nach der Tragödie um die Todesfahrt eines LKW besonders in der Pflicht: "Dass, was wir heute machen konnten, war das Spiel zu gewinnen. Für Hertha, für die Fans, für die Leute in der Stadt."

Für Kalou hatte das Attentat ein klares Ziel. "Diese Leute tun das, um uns zu ängstigen", sagte der Champions-League-Sieger von 2012. Die Mannschaft habe aber die richtige Antwort gegeben. "Zusammen sind wir stark. Wir haben heute Liebe gezeigt. Wir haben die Menschen unterstützt, die ihre Lieben verloren haben."

"Haben versucht, die Berliner glücklich zu machen"

Manager Michael Preetz war die Anteilnahme besonders wichtig. Stunden vor dem Spiel hatte er mit der Mannschaft den Ort des Schreckens am Weihnachtsmarkt auf dem Breitscheidplatz besucht. "Wir fanden es wichtig, dass sich dort alle zeigen, auch weil der Ort nur 100 Meter von unserem Tageshotel entfernt ist", erklärte Preetz: "Ich glaube schon, dass Hertha mit seiner Popularität ein Statement abgeben kann."

Auch für Trainer Pál Dárdai hatte die Mannschaft an diesem Abend eine besondere Mission. "Heute haben wir versucht, die Berliner und alle Herthaner glücklich zu machen", sagte der Ungar und meinte: "Das war ein anderer Torjubel, ein anderes Spiel. Es war hart."

"60 Punkte am Ende, das wäre eine Hausnummer"

Sportlich kann die Alte Dame indes äußerst zufrieden sein. Die Hinrunde sei bislang "fantastisch verlaufen", meinte Preetz. Anders als im letzten Jahr soll es keinen Absturz geben. "Wir versuchen nochmal, 30 Punkte zu sammeln", kündigte Dárdai selbstbewusst an. 60 Punkte reichten in der vergangenen Spielzeit für Rang drei und die Champions League.

"60 Punkte am Ende, das wäre eine Hausnummer", sagte auch Preetz. Es gehe darum, die Lehren aus der letzten Saison zu ziehen. 2015/16 waren die Berliner nach Wiederbeginn im Winter noch vom dritten auf den siebten Rang abgerutscht. Daran habe man gearbeitet. "Dazu gehört auch, eine Messlatte aufzulegen, die ambitioniert ist. Und es wird darum gehen, den Druck hoch zu halten", so Preetz.

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