21.12.2016 21:54 Uhr

Köln verschärft die Bayer-Krise

Jonas Hector (l.) holte mit seinen Kölnern ein Remis gegen Leverkusen
Jonas Hector (l.) holte mit seinen Kölnern ein Remis gegen Leverkusen

Der 1. FC Köln hat die Krise beim Erzrivalen Bayer Leverkusen verschärft und möglicherweise zugleich das Aus von Gästetrainer Roger Schmidt besiegelt.

Die Geißböcke mussten sich im prestigeträchtigen rheinischen Derby gegen die Werkself zwar mit einem ein 1:1 (1:1) begnügen, schließen das Jahr aber trotz zuletzt fünf Spielen ohne Sieg mit 25 Punkten auf dem guten siebten Tabellenplatz ab. Champions-League-Achtelfinalist Leverkusen ist als Tabellenneunter mit nur 21 Punkten dagegen meilenweit von seinem Anspruch entfernt.

Die Diskussion über den umstrittenen Schmidt dürfte vor Weihnachten noch einmal Fahrt aufnehmen. Ein Schnellschuss unter dem Bayer-Kreuz scheint aber eher unwahrscheinlich.

"Der Trainer steht nicht zur Diskussion. Er hat die Mannschaft gut eingestellt. Mit dem Tabellenplatz sind wir aber natürlich nicht zufrieden", sagte Bayer-Geschäftsführer Michael Schade. Kapitän Ömer Toprak ergänzte bei "Sky": "Wir sind zweimal mit Roger Schmidt in die Champions League gekommen. Wir wollen jetzt wie in der Rückrunde der letzten Saison das Feld von hinten aufrollen."

Köln war im 59. Derby zwischen den Rheinrivalen in der 21. Minute durch Anthony Modeste in Führung gegangen, Wendell glich dann in der 44. Minute für Bayer aus. Köln blieb auch im zehnten Spiel in Folge vor eigenem Publikum ungeschlagen.

Vor 50.000 Zuschauern im ausverkauften Kölner Stadion hatten die Gäste bereits in der 3. Minute die erste gute Gelegenheit durch Hakan Çalhanoğlu, der überhastet abschloss. Nur zwei Minuten später scheiterte Kevin Kampl aus der Distanz.

In der starken Anfangsphase der Gäste wären die Geißböcke in der 11. Minute beinahe durch ein Eigentor von Benjamin Henrichs in Führung gegangen, der Jung-Nationalspieler selbst konnte aber in letzter Sekunde den Treffer noch verhindern.

Chicharito kann nichts mehr bewirken

Nach 20 Minuten befreite sich Köln aus der Umklammerung und inszenierte selbst sehenswerte Angriffe. Nach der ersten guten Kombination war dann Modeste zur Stelle, der nach exakt 400 Minuten Torflaute den Ball wieder im Netz versenkte. In der 28. Minute vergab der Franzose eine weitere gute Möglichkeit.

Köln, das ohne den gelbgesperrten Marco Höger auskommen musste, kam mit neuem Schwung aus der Pause. Aber auch Leverkusen spielte nach den zuletzt schwachen Leistungen voll auf Sieg. Klare Chancen gab es im zweiten Durchgang aber weder hüben noch drüben.

Bei Leverkusen kam erst nach einer guten Stunde der seit über 1000 Minuten glücklose Torjäger Javier "Chicharito" Hernandez, der aber nicht mehr viel bewirken konnte.

Die FC-Fans wurden bereits vor dem Anpfiff beschert. Denn die Geißböcke gaben bekannt, dass Christan Clemens vom FSV Mainz zur Rückrunde zurück nach Köln kommt. Der Mittelfeldspieler erhält einen Vertrag bis 2021.

Beste Kölner waren Torschütze Modeste und Yuya Osako. Bei Leverkusen gefielen vor allem Çalhanoğlu und Kapitän Ömer Toprak.

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