21.12.2016 14:21 Uhr

Schalke-Frust: "Wissen, wo wir stehen"

Ist mit seinem ersten Halbjahr auf Schalke nicht zufrieden: Christian Heidel
Ist mit seinem ersten Halbjahr auf Schalke nicht zufrieden: Christian Heidel

Die Punkteausbeute ist schwach, die Chancen auf das europäische Geschäft sinken. Doch beim FC Schalke herrscht weiter Ruhe. Wie lange noch?

Christian Heidel wischte beherzt alle Träumereien beiseite. "Nach einer Niederlage beim Hamburger SV und 18 Punkten möchte ich ungerne über das internationale Geschäft sprechen", sagte der Sportvorstand von Schalke 04 nach der frustrierenden 1:2 (0:0)-Pleite in der Hansestadt: "Das würde ich nur um die Ohren kriegen. Wir sind da ziemlich realistisch und wissen, wo wir stehen."

Im grauen Mittelmaß nämlich und nicht auf Kurs Königsklasse, das wurde auch im hohen Norden überdeutlich. Das erste Halbjahr der Bundesliga-Saison war für die neu besetzten Königsblauen ein ernüchternder Rückschritt. "Ich bin froh, dass es nun in die Weihnachtspause geht, in der wir alle Kraft tanken können und dann im neuen Jahr neu angreifen wollen", gab sich Coach Markus Weinzierl kämpferisch: "Wir hätten uns natürlich eine bessere Ausgangsposition gewünscht. Theoretisch haben wir aber noch alle Chancen, unsere Ziele zu erreichen."

Höwedes moniert: "Haben keinen Fußball gespielt"

Praktisch aber ist der Weg bis zu einer erneuten Europacup-Qualifikation zumindest über die Liga extrem weit, der Abstand zu Platz fünf ist durch drei Niederlagen aus den letzten vier Spielen noch einmal angewachsen. "Wir haben keinen Fußball gespielt", lautete das vernichtende Urteil von Kapitän Benedikt Höwedes nach einem enttäuschenden Auftritt in Hamburg.

"Das war einfach zu wenig von uns", meinte auch Torwart Ralf Fährmann, der sich als einer der wenigen gegen die erneute Pleite stemmte und einen Elfmeter von Johan Djourou parierte (76.). Dennoch musste er nach den Treffern von Nicolai Müller (60.) und Bobby Wood (82.) zweimal hinter sich greifen, der Anschlusstreffer des selten berücksichtigten Donis Avdijaj (90.) brachte den HSV nicht mehr ins Wanken.

Heidel stellt Neuzugänge in Aussicht

Die fehlende Zielstrebigkeit in den Aktionen war bei S04 zweifelsohne auch auf die erheblichen Personalsorgen zurückzuführen, die sowohl die Abwehr als auch die Offensive betreffen. Das Fehlen potenzieller Leistungsträger wie Naldo, Matija Nastasić, Klaas-Jan Huntelaar, Breel Embolo, Franco Di Santo oder Eric Maxim Choupo-Moting hemmte die Entwicklung unter Weinzierl.

Dass es am Ernst-Kuzorra-Weg dennoch bislang relativ unaufgeregt zugeht, liegt vor allem am guten Abschneiden im Pokal und in der Europa League. Im Achtelfinale beim Zweitligisten SV Sandhausen und in der Zwischenrunde im Duell mit PAOK Saloniki rechnen sich die Gelsenkirchener gute Chancen aus - womöglich mit neuem Personal.

"Wenn man etwas macht, dann macht es Anfang Januar Sinn", sagte Heidel. Man werde nun die Auftritte der vergangenen Monate analysieren und sicher nicht in Aktionismus verfallen. Es gab auf Schalke schon deutlich hektischere Zeiten.

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