20.12.2016 22:07 Uhr

Wölfe schießen Gladbach in den Keller

Mario Gomez hat den VfL Wolfsburg in Gladbach zum Sieg geschossen
Mario Gomez hat den VfL Wolfsburg in Gladbach zum Sieg geschossen

Bei Borussia Mönchengladbach brennt kurz vor Weihnachten endgültig der Baum. Das Team des seit Wochen angezählten Trainers André Schubert verlor nach einer trostlosen Vorstellung den Krisen-Gipfel gegen den VfL Wolfsburg verdient mit 1:2 (0:1) und geht mit Abstiegssorgen in die Winterpause. Der ebenfalls umstrittene Wölfe-Coach Valérien Ismaël darf dagegen auf einen Verbleib hoffen.

Daniel Caligiuri (3.) und Mario Gomez (57.) trafen in einer schwachen Begegnung für die Gäste, für Gladbach erzielte Thorgan Hazard (52.) den zwischenzeitlichen Ausgleich. Den rundum enttäuschenden Fohlen droht nach nur einem Sieg aus elf Ligaspielen sogar der Absturz auf Rang 15, für Schubert wird es immer enger.

"Wir wollen offensiv und mutig spielen", hatte Schubert noch kurz vor dem Spiel gesagt. Die Fans glaubten da schon nicht mehr an ihn: Als Schuberts Name bei der Aufstellung verlesen wurde, ertönte ein nicht zu überhörendes Pfeifkonzert. Schon seit Wochen geistert der Name Dieter Hecking durch den Borussia-Park.

Gladbach kommt nicht in Schwung

Neue Nahrung bekamen die Kritiker nach nur 135 Sekunden. Maximilian Arnold durfte von der linken Seite flanken, in der Mitte erzielte der von Oscar Wendt ungestörte Caligiuri aus acht Metern sein zweites Saisontor. Zu den ersten Gratulanten gehörte der wechselwillige Weltmeister Julian Draxler in seinem wohl letzten Spiel für die Niedersachsen.

Schubert fieberte an der Seitenlinie mit, feuerte sein Team an, verzweifelte aber immer wieder an den schwach vorgetragenen Angriffen. Gladbach hatte mehr Ballbesitz und war durchaus bemüht, fand gegen die aufmerksame Abwehr der Gäste aber kein Durchkommen. Bei ihren schnell Kontern war der VfL sogar die gefährlichere Mannschaft.

Fohlen völlig verunsichert

Wie groß die Verunsicherung bei der Borussia ist, zeigte sich in der 20. Minute. Torhüter Yann Sommer spielte den Ball völlig unbedrängt in die Füße von Draxler, der das Geschenk jedoch nicht annahm und am Schweizer Schlussmann scheiterte. Folge war erneut ein gellendes Pfeifkonzert.

Kurz nach der Pause schöpfte die Borussia noch einmal Hoffnung. Wolfsburg-Keeper Diego Benaglio ließ einen Schuss von Lars Stindl abprallen, Hazard staubte ab. Die Freude währte jedoch nur fünf Minuten, nach einem Draxler-Pass umkurvte Gomez Schlussmann Sommer und schob zu seinem vierten Saisontor ein. Wendt (68.) und der eingewechselte Andre Hahn (76.) vergaben anschließend die Chance zum Ausgleich.

In beiden Lagern war vor dem Duell die Gerüchteküche hochgekocht: Beim VfL wurde David Wagner vom englischen Zweitligisten Huddersfield Town heiß gehandelt, was der Bundesligist sowie Wagner selbst am Dienstag dementierten. Bei der Borussia gilt Ismaël-Vorgänger Hecking als Kandidat. Noch vor Weihnachten wollen beide Klubs ihre schwache Hinrunde analysieren.

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