04.12.2016 10:48 Uhr

SVW: Neue Hoffnung, aber keine "Ekstase"

Bremens Max Kruse (l.) zeigte eine gute Leistung gegen den FC Ingolstadt
Bremens Max Kruse (l.) zeigte eine gute Leistung gegen den FC Ingolstadt

Nicht geglänzt, aber endlich wieder gewonnen: Werder Bremen landet gegen Ingolstadt einen enorm wichtigen Sieg. Im Abstiegskampf können die Hanseaten wieder auf ihre geballte Offensivpower hoffen.

Max Kruse blickte ernst, fast ein bisschen böse. "Von einem Befreiungsschlag zu sprechen, ist noch ein bisschen früh", sagte der Starangreifer von Werder Bremen. Klar, die Hanseaten hatten den FC Ingolstadt 2:1 (1:0) geschlagen - aber das war nicht mehr als ein Pflichtsieg im Kellerduell. Für Kruse, den Acht-Millionen-Mann, kein Grund zu großem Jubel: "Sonntag können wir uns noch freuen, Montag müssen wir uns auf Hertha fokussieren."

Die Bremer waren am Ende vor allem erleichtert. Die Mannschaft von Trainer Alexander Nouri hatte gegen die Schanzer nicht geglänzt, aber endlich wieder gewonnen. "Wir hatten noch zu viele schlechte Phasen", sagte Fin Bartels, der mit seinem Abstauber aus kurzer Distanz (76.) für das erste Erfolgserlebnis nach zuletzt fünf Spielen ohne Sieg sorgte. Und so stellte der Dribbler fest: "Wir haben immer noch wenig Punkte."

"Klar, dass wir da keinen Hurra-Fußball spielen"

Aber immerhin vergrößerten die Grün-Weißen den Vorsprung auf den Vorletzten Ingolstadt auf fünf Zähler. "Es ging nur um den Sieg", sagte Kruse, der sein Team mit seinem ersten Saisontreffer nach langer Verletzungspause in Führung (24.) gebracht hatte. Markus Suttner (58.) war per direktem Freistoß der zwischenzeitliche Ausgleich gelungen und hatte so dafür gesorgt, dass die traditionell wacklige Werder-Abwehr wieder einmal ins Schwimmen geriet.

"Man spürt, dass eine gewisse Unsicherheit da war", sagte Kruse nach den Rückschlägen zuletzt: "Klar, dass wir da keinen Hurra-Fußball spielen." Doch gerade mit der Rückkehr des 28-Jährigen deutet sich an: Die geballte Werder-Offensivpower mit Kruse, Bartels, Serge Gnabry und Claudio Pizarro könnte zum großen Trumpf im Abstiegskampf werden. "Das Potenzial ist enorm", sagte Mittelfeldspieler Zlatko Junuzović: "Das müssen wir ausschöpfen."

Schließlich gilt es, die chronisch löchrige Defensive vergessen zu machen. Werder kassierte gegen biedere Ingolstädter schon das 32. Gegentor, mehr als jemals zuvor nach 13 Spieltagen einer Bundesliga-Saison. "Wir haben nach wie vor eine schwierige Situation, viele Dinge, an denen wir arbeiten müssen", sagte Sportchef Frank Baumann: "Wir dürfen nicht hoffen, dass wir im Frühling punkten."

Auf Werder wartet eine schwere Aufgabe in Berlin

Und nächste Woche wartet die starke Hertha aus Berlin, auswärts war für Werder bisher kaum etwas zu holen. Neun der elf Punkte holten die Bremer in ihrem Weserstadion. "Wir sind noch immer extrem unten drin. Es gibt keinen Grund, in Ekstase zu verfallen", sagte Junuzović und forderte: "Der Fokus muss hochbleiben."

Auch die Schanzer spürten, dass in Bremen mehr zu holen gewesen wäre. "Wir hätten aufgrund der Gesamtleistung einen Punkt verdient gehabt", sagte Ingolstadts Neu-Trainer Maik Walpurgis, der im dritten Spiel seine erste Niederlage einstecken musste. Zum gleichen Zeitpunkt der vergangenen Saison hatten die Bayern schon 19 Punkte, jetzt sind es nur sechs. Doch Walpurgis gibt sich kämpferisch: "Wir werden an der Leistung speziell im zweiten Abschnitt anknüpfen und nach vorne schauen."

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