27.11.2016 14:30 Uhr

Hasenhüttl lobt "atemberaubende Entwicklung"

RB-Coach Hasenhüttl (r.) und seine Leipziger genießen den Höhenflug
RB-Coach Hasenhüttl (r.) und seine Leipziger genießen den Höhenflug

In beeindruckender Manier hat Aufsteiger RB Leipzig seine Tabellenführung gefestigt. Das 4:1 beim SC Freiburg begeisterte allerorts - aber das Ende der Entwicklung scheint offenbar noch lange nicht erreicht.

Ralph Hasenhüttls persönliche Siegesserie endete zwar an der Torwand des Aktuellen Sportstudios, doch der Trainer des Bundesliga-Spitzenreiters RB Leipzig konnte das locker verschmerzen. Schließlich hatten die Sachsen am Freitagabend in beeindruckender Weise ihre Tabellenführung verteidigt, durch das 4:1 (3:1) beim SC Freiburg thront der Aufsteiger mindestens eine weitere Woche vor allen anderen Konkurrenten.

"Es gibt Schlimmeres, als Freitagabend zu gewinnen und am Wochenende Bundesliga gucken zu müssen. Man kann sich zurücklehnen und schauen, was die Konkurrenz macht", sagte der Österreicher, der seinen Auftritt im ZDF sichtlich genoss und dafür sogar in den ungewohnten Anzug schlüpfte: "Am Spielfeldrand würde ich mich damit nicht wohlfühlen."

"Durch all die Siege werden wir noch hungriger"

Wenn die Roten Bullen allerdings so furios weiterspielen wie bisher, muss sich Hasenhüttl vielleicht in der kommenden Saison an die Kleiderordnung der Champions League gewöhnen. Er dürfte es verschmerzen. Der Erfolg im Breisgau war bereits der siebte in Serie. Rekord für einen Aufsteiger, der 51 Jahre alte Rekord von Bayern München wurde ausgelöscht. Auch im zwölften Spiel blieb Leipzig ungeschlagen.

"Durch all die Siege werden wir nur noch hungriger. Seit dem Aus im Pokal haben wir eine atemberaubende Entwicklung genommen", sagte Hasenhüttl. Allerdings ergänzte er: "Wir sind nicht unschlagbar." Wer gegen sein Team gewinnen wolle, müsse allerdings "sehr viel richtig machen".

RB: "Feind" oder "Rivale"?

Jede Menge Spielwitz, technische Raffinesse und dazu diese jugendliche Unbekümmertheit - was das Team von Hasenhüttl am Freitagabend vor 24.000 Zuschauern nun schon zum wiederholten Mal auf den Platz zauberte, war beachtenswert. Deutlich mehr Tore als die von Timo Werner (21./35.), Naby Keïta (2.) und Marcel Sabitzer (79.) hätten herausspringen können.

Es war dennoch genug, um den amtierenden Champion zu kitzeln. "Wir haben neben Dortmund einen zweiten Feind, den wir jetzt attackieren können", rief Uli Hoeneß nach seiner erneuten Wahl zum Bayern-Präsidenten in München den Mitgliedern bei der Jahreshauptversammlung zu. Einen Tag später entschuldigte er sich allerdings für sein Wortwahl.

Rangnick fühlt sich durch Hoeneß geehrt

"Ich bekomme vieles nur am Rande mit und es interessiert uns auch nicht besonders", sagte Leipzigs Sportdirektor Ralf Rangnick im Interview mit der "Welt am Sonntag" zu den verbalen Spitzen aus München und zuvor auch aus Dortmund. Dass Hoeneß die Leipziger als neuen "Rivalen" sieht, freut den 58-Jährigen aber: "Das ehrt uns."

Am 21. Dezember kommt es in München zum Showdown, und es ist äußerst wahrscheinlich, dass RB mit breiter Brust anreisen wird. "Wir sind hungrig und wollen immer weitermachen", sagte Abwehrspieler Benno Schmitz. Der überragende Werner meinte: "Wenn man als Aufsteiger so weit oben steht, kann man mit viel Selbstvertrauen auftreten. Angst ist dann Fehl am Platz, wir spielen immer mit dem nötigen Mut."

"Gutes Gesamtkonzept noch besser machen"

Zudem scheint es so, dass die Mannschaft sowohl in ihrer Geschlossenheit als auch in ihrer individuellen Klasse wöchentlich stärker wird. "Erfolgserlebnisse helfen einfach enorm, um zu wachsen", betonte Hasenhüttl, der "ein gutes Gesamtkonzept aus dem Vorjahr noch einmal besser machen" wollte.

Im Vorjahr, da hatten die Freiburger den Leipzigern noch Paroli bieten können. Im Breisgau hatten sie die Sachsen damals sogar bezwungen, am Ende der Saison vor dem finanzstarken Rivalen gar den Aufstieg geschafft. "Jetzt ist Leipzig aber in völlig anderen Sphären", lobte SC-Trainer Christian Streich: "Das ist großartig. Mit unendlichen Möglichkeiten muss man erstmal Unendliches schaffen."

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